ZusammenfassungStudienziel: Die proximale Humerusfraktur ist eine typische osteoporoseassoziierte Verletzung des alten Menschen. Mit dieser Arbeit sind wir der Frage nachgegangen, ob die Kooperationsfähigkeit das funktionelle Resultat operativ behandelter proximaler Oberarmfrakturen beeinflusst. Methode: Die Daten von 60 Patienten im Alter > 69 Jahre mit 2-und 3-Fragment-Frakturen, die mit einem proximalen Humerusnagel versorgt worden waren, wurden analysiert. Anhand zweier pflegerischer Assessments (Barthel-Index, Norton-Skala) wurden die Patienten in kooperationsfähige (K-Gruppe, n = 32) und nicht-kooperationsfähi-ge (NK-Gruppe, n = 28) unterschieden. 6 Wochen, 6 Monate und 12 Monate postoperativ erfolgten klinische und radiologische Kontrollen, bei denen der Constant-Score ermittelt wurde. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter lag bei 77,8 (70 -93) Jahren, wobei sich die K-Gruppe mit 76,3 (71 -93) Jahren und NK-Gruppe mit 78,2 (70 -91) Jahren nicht wesentlich unterschieden. Im Rahmen der Nachuntersuchung wurden folgende Constant-Scores ermittelt: K-Gruppe 60,2/67,3/70,2 Punkte und NK-Gruppe 54,3/56,1/57,3 Punkte. Die Werte des Constant-Scores unterschieden sich zwischen den beiden Gruppen trotz ähnlicher Altersverteilung zu allen Nachuntersuchungszeitpunkten signifikant (p < 0,0001) voneinander. Ebenso zeigten die kooperationsfähigen Patienten im Verlauf eine signifikant (p < 0,0001) höhere Zunahme der Score-Werte. Schlussfolgerung: Neben der in der Literatur beschriebenen Altersabhängigkeit besteht nach unseren Ergebnissen eine Beeinflussung des funktionellen Resultates proximaler Humerusfrakturen im Senium durch die Kooperationsfähigkeit des Patienten, sodass diese zukünftig bei UntersuAbstract Aim: Proximal humeral fracture is a common injury in elderly people suffering from osteoporosis. The purpose of this study was to examine whether the mental capability has influence on the functional outcome of proximal humeral fractures treated operatively. Method: We have studied datas of 60 patients older than 69 years with 2-and 3-part-fractures of the proximal humerus treated with antegrade intramedullary nailing. Patients were divided into a mental capable (C-group, n = 32) and non-capable group (NC-group, n = 28) using the Barthel-Index (Disability-Score) and the Norton-Scale (decubitus-risk-evaluation), which are used in nursing assessment. Clinical and radiological follow-up was performed at 6 weeks, 6 and 12 months after operation.