Nahezu drei Jahrzehnte nach ihrer ursprünglichen Entdeckung sind Moleküle der Bryostatin-Familie nach wie vor beliebte Syntheseziele, [1,2] vor allem wegen ihrer bemerkenswerten biologischen Eigenschaften und ihrer ungewçhnlichen Strukturen, die eine enorme Herausforderung an die effiziente stereokontrollierte chemische Synthese stellen.[2] Die erste Totalsynthese eines Bryostatins, von Bryostatin 7, gelang Masamune und Mitarbeitern im Jahr 1990.[3] Der damalige Ansatz diente als Leitfaden für alle späteren Synthesebemühungen auf diesem Gebiet. 1998 beschrieben Evans et al. die Totalsynthese von Bryostatin 2, [4] zwei Jahre darauf folgte die Synthese von Bryostatin 3 durch Nishiyama und Yamamura, die bedeutsamerweise mehr als 25 mg des synthetischen Naturstoffs erhielten.[5] Im Jahr 2006 vermeldeten Hale und Manaviazar eine neue formale asymmetrische Totalsynthese von Bryostatin 7 und Analoga, [6] und 2008 folgten Trost und Dong mit einer Totalsynthese von Bryostatin 16 durch eine erstaunliche Palladium-vermittelte Makrocyclisierung. [7] Einer der jüngsten Hçhepunkte war im Jahr 2010 die kurze asymmetrische Totalsynthese von Bryostatin 1 durch Keck und Mitarbeiter, [8] die zudem im Verlauf der Synthese viele eigens entwickelte Synthesetechniken zum Einsatz brachten und außerdem auf neuartige Methoden der Arbeitsgruppe Rainier zurückgriffen. [9] Die erste Etappe in Kecks Totalsynthese von Bryostatin 1 war die Herstellung des A-Rings in Form des Allylsilans 13 (Schema 1), das in einer neuartigen Lewis-Säure-vermittelten intermolekularen Prins-Reaktion bei niedrigen Temperaturen mit dem "südlichen" Enal 29 (Schema 2) verknüpft werden sollte (Schema 3).[10] Die Synthese von 13 begann mit einer katalytischen asymmetrischen Allylstannierung des Aldehyds 1 in Gegenwart eines aus (S)-binol und Titantetraisopropoxid erzeugten Katalysatorkomplexes (Schema 1).[ [14] und anschließend selektiv an O20 desacetyliert und acyliert. Nach Entfernen sämtlicher Schutzgruppen mit LiBF 4