Zusammenfassung
Hintergrund
Die COVID-19-Pandemie („coronavirus disease 2019“) hat die Bedeutung von Real World Data (RWD) im klinischen Alltag unterstrichen und die fatalen Folgen von längst existierenden Problemen wie Lücken in der Primärdatenerfassung, Hürden bei der Auswertung von Patientendaten sowie erschwertem Patientendatenaustausch zwischen verschiedenen Einrichtungen nochmal deutlich gemacht. Darüber hinaus haben Entwicklungen weg von einem paternalistischen hin zu einem partnerschaftlichen Modell der Arzt-Patienten-Beziehung sowie die zunehmende Digitalisierung unser Verständnis von Gesundheitsversorgung geprägt, das Thema der Patientenautonomie und Selbstwirksamkeit in den Vordergrund gebracht und den Bedarf an innovativen, patientenzentrierten Lösungsansätzen verdeutlicht.
Methoden
Wir nutzen die „patient journey“ als theoretisches Konstrukt, entlang dessen wir die Sammlung von verschiedenen Typen von RWD, ihre Bedeutung und Umgang damit beschreiben.
Schlussfolgerung
Die Abbildung der „patient journey“ in Verbindung mit der Nutzung eines einheitlichen Datenstandards kann zur Erfassung von Primärdaten im Gesundheitswesen führen, die von allen medizinischen Behandlungseinrichtungen genutzt werden können. Dies wird den Austausch von Daten zwischen Einrichtungen erleichtern. Darüber hinaus könnte die fortlaufende Auswertung von patientenberichteten Ereignissen als Standard in der klinischen Routine die Patientenautonomie stärken und die Behandlung optimieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Behandlungserfolg, das Gesamtüberleben und das Wohlbefinden der Patienten durch die Schaffung einer gemeinsamen Datensprache und eines ganzheitlichen, menschenzentrierten Ansatzes verbessert werden können.