ZusammenfassungIn Zeiten des Fachkräftemangels und der Nachfolgeproblematik im Handwerk stellt das Wohlbefinden (well-being) von Mitarbeitenden einen Schlüsselfaktor für die Attraktivität des Arbeitgebers und den nachhaltigen Geschäftserfolg dar. Aktuelle Forschung zeigt, dass die digitale Transformation (DT) je nach Lebensphasen und -umständen unterschiedlich auf Mitarbeitende wirkt. Entsprechend benötigen Betriebe Kenntnisse darüber, wie die DT Mitarbeitende beeinflusst, um hierauf angemessen reagieren zu können. Reifegradmodelle, die Unternehmen bei der DT unterstützen, bieten die Möglichkeit, die aktuelle Situation und Potenziale objektiv zu bewerten und dadurch Bereiche wie das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und die Offenheit für Veränderungen leichter zu identifizieren und gezielt zu verbessern. Allerdings werden diese mitarbeiterorientierten Aspekte in bestehenden Reifegradmodellen unzureichend berücksichtigt, da sie bisher zumeist auf betriebsspezifische Aspekte wie Offenheit für, Verstehen von und Wissen zu Veränderungen sowie Fähigkeiten zur Bewältigung von neuen Aufgaben abzielen.Dieser Beitrag stellt neue Reifegrad-Dimensionen vor, die das Potenzial des Mitarbeitenden-Wohlbefindens mit einbeziehen. Zur Identifikation und Beschreibung der Dimensionen wurden bestehende Reifegradmodelle aus dem Handwerk und Literatur zum Thema DT und well-being analysiert. Das daraus entstandene partielle Reifegradmodell wird durch eine Expertengruppe aus dem Bereich Handwerk evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluation werden kritisch diskutiert.