Die Aktivierung von Einfachbindungen an Übergangsme-tallatomen führte zu einer Vielzahl von katalytischen Stoffumwandlungen, die das enorme Potenzial der metallorganischen Chemie eindrucksvoll bestätigten. Erst kürzlich wurde über ähnliche Reaktionen auch für Verbindungen der Hauptgruppenelemente berichtet.[1] Hervorzuheben sind dabei B/P-basierte frustrierte Lewis-Paare (FLPs) [2] oder Singulettcarbene, [3] die jeweils über Lewis-saure und -basische Funktionen verfügen. Trotz enormer Fortschritte stellt der Transfer eines aktivierten Fragments auf ein Substrat noch immer eine große Herausforderung dar, wobei die Rückgewinnung der aktiven Spezies für den Ablauf katalytischer Prozesse von essenzieller Bedeutung ist. Katalytische Anwendungen von FLPs wurden für die Aktivierung von H-H- [4] und Si-H-Bindungen [5,6] oder von Natriumhydrid berichtet.[7] Wir versuchen, diese besonderen Eigenschaften von FLPs auch für andere Reaktionen zu nutzen. [8] Die heterolytische Spaltung von B-H- [9] oder N-H-Bindungen [10] in Boranen bzw. Aminen durch FLPs fand bisher nur wenig Beachtung. Wir setzten daher das einfach zugängliche FLP 1, [11] das über eine geminale Anordnung von Aluminium-und Phosphoratomen verfügt, mit BH 3 ·THF, NH 3 und Aminboranen (H 3 B·NR 2 H;[12] R = H und Me) um. Alternative Reaktionswege sollten entweder zu den aktivierten Spezies 2,3 A oder den Addukten 2,3 B führen (Schema 1). B/N-Verbindungen fanden in jüngster Zeit als effiziente Speicher von Diwasserstoff große Beachtung, wobei die Wasserstofffreisetzung meistens durch Über-gangsmetallatome katalysiert wurde.[13] Bisher wurden zwei stçchiometrische Reaktionen mit FLPs beschrieben. [14,15] Da das FLP 1 nicht mit Diwasserstoff unter Adduktbildung reagiert, [11] kçnnte es die Wasserstoffeliminierung aus Aminboranen mit hydridischen H-Atomen in den B-H-und protischen H-Atomen in den N-H-Gruppen begünstigen. [16,17] [18] zeigt eine BH 3 -Gruppe (B1-P1 196.7(2) pm) mit einer verlängerten B-H-Bindung, die an einer B-H-Al-3c-2e-Bindung [19] beteiligt ist (B1-H11 124(2), Al1-H11 192(2) pm). Diese Wechselwirkung und die Erhç-hung der Koordinationszahl am Aluminiumatom führen zu der charakteristischen Verlängerung der Al-C-Bindungen