Setzt man das Alkoxyaminosilan tBu‐O[tBuN(H)]SiMe2 (1) mit Aluminiumhydrid um, so isoliert man nicht das erwartete cyclische Alkoxyaluminosiloxan tBuO(tBuN)(AlH2)SiMe2 (2). Statt dessen reagiert 1 mit zwei Äquivalenten Aluminiumhydrid zum Alkoxyaminodialan 3, (tBuO)(AlH2)[N(SiMe2H)tBu](AlH2). Die Verbindung 3 kann über spektroskopische Methoden und über eine Einkristallröntgenstrukturanalyse zweifelsfrei charakterisiert werden: sie besteht aus einem OAl2N‐Vierring (Al–O 1.817(2) Å, Al–N 1.970(1) Å), wobei am Sauerstoff‐ und Stickstoffatom eine tert‐Butyl bzw. tert‐Butyl und eine HMe2Si‐Gruppe gebunden sind, während die Aluminiumatome nur Wasserstoffatome als Liganden besitzen. Die Si–O Bindung im Ausgangsmolekül 1 ist also gespalten worden, wobei die Sauerstoffvalenz durch Aluminium und die Siliciumvalenz durch Hydrid abgesättigt wird.