“…Als Teil eines mehrperspektivischen Zugangs soll im Folgenden zunächst exemplarisch die Bedeutung des Imaginären für Ordnungsbildungsprozesse beleuchtet werden, ausgehend davon sollen dann daraus Rückschlüsse für die anderen beiden Perspektiven, das Symbolische und das Performativ-Materielle, gezogen werden. Wenngleich die Begrifflichkeiten so nicht benannt werden, so werden doch Aspekte des Symbolischen und Performativen-Materiellen in erziehungswissenschaftlichen Untersuchungen eher zum Thema (zum Beispiel Götte & Warburg 2021; Tervooren & Kreitz 2018;Nohl 2011;Wulf & Zirfas 2007), wohingegen Untersuchungen, die sich empirisch explizit mit dem Imaginären als solchem befassen, in der Pädagogik seltener thematisiert werden. Es finden sich in den Erziehungs-und Sozialwissenschaften nur vereinzelt Studien, die sich beispielsweise mit Wunschbildern oder Ideologien befassen (Foltys & Lamprecht 2008) oder imaginäre Entwürfe rekonstruieren (Hummrich et al 2022a; im Anschluss an Helsper 2008), denn das Imaginäre als solches empirisch zu untersuchen, kann herausfordernd sein.…”