Die oxidative P‐P‐Bindungsaddition eines ortho‐Carboran‐substituierten 1,2‐Diphosphetans an Cobalt(−I) in [K(thf)0.2][Co(η4‐cod)2)] (cod=1,5‐Cycloctadien) ermöglichte die Darstellung des ersten homoleptischen Cobalt(III)‐Phosphanidokomplexes [K(thf)4][Co{1,2‐(PtBu)2C2B10H12}2] (1). Diese Verbindung ist ein seltenes Beispiel eines verzerrt tetraedrisch koordinierten 3d6‐Komplexes mit einem Low‐spin‐Grundzustand. Magnetische Messungen ergaben, dass 1 zwischen 2 und 270 K im Festkörper und bei 298 K in einer [D8]THF‐Lösung diamagnetisch ist. Dichtefunktionalrechnungen zeigten, dass der diamagnetische Grundzustand durch die starken σ‐Donor‐ und die moderaten π‐Donoreigenschaften der Bisphosphanidoliganden verursacht wird.