Wissenschaftskommunikation als dynamisches Handlungsfeld Kaum ein Thema hat die Wissenschaft in den vergangenen Jahren disziplinübergreifend und international so beschäftigt wie die Wissenschaftskommunikation. Das galt schon vor der gegenwärtigen COVID-19-Pandemie und gilt heute umso mehr: Einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen sind medial zunehmend präsent. Wissenschaftspolitik, Förderorganisationen und Fachverbände fordern und fördern die öffentliche Kommunikation über wissenschaftliche Themen in Journalismus und Social Media, den Auftritt wissenschaftlicher Akteure in öffentlichen Debatten sowie mehr kommunikatives Engagement von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (vgl. überblicksweise Bonfadelli et al. 2017; Fähnrich et al. 2019; Schäfer et al. 2015). Dem wissenschaftspolitischen Diskurs liegen dabei unterschiedliche normative Vorstellungen zugrunde. So fordert das 2019 erschienene Grundsatzpapier des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Wissenschaftskommunikation einen "Kulturwandel hin zu einer kommunizierenden Wissenschaft" (BMBF 2019, S. 2) und betont damit einen spezifischen Bereich von Wissenschaftskommunikation: "organized actions aiming to communicate scientific knowledge, methodology, processes or practices in settings where non-scientists are a recognised part of the audience" (Davies und Horst 2016, S. 4). Kommuniziert werden solle v. a. aus der Wissenschaft heraus, durch individuelle Forschende, Medienabteilungen oder Leitungen