Hintergrund und Ziel: Die Hämorrhoidenarterienligatur (HAL) ist seit einigen Jahren Bestandteil des therapeutischen Spektrums beim Hämorrhoidalleiden. Ihr Stellenwert wird immer noch kontrovers beurteilt. Ziel dieser Langzeitstudie war es, die eigenen Ergebnisse zu evaluieren und mit anderen Therapieoptionen zu vergleichen. Patienten und Methodik: Vom 01.09.2001 bis zum 31.01.2007 wurden 556 HAL bei Hämorrhoiden im Stadium I-III durchgeführt. Berichtet wird über die Ergebnisse von 200 Patienten, die 5 Jahre lang prospektiv nachkontrolliert wurden. Die Datenerhebung erfolgte nach einem ½ Jahr durch eine Nachuntersuchung sowie nach 2 und 5 Jahren durch Fragebögen und durch Nachuntersuchungen.Ergebnisse: Die Ergebnisse sind deutlich zeit-und stadienabhängig. Die primäre Erfolgsrate nach einem ½ Jahr lag bei 80,5% (Stadium I: 92,8%; Stadium II: 81,6%, Stadium III: 52,5%)‚ nach 2 Jahren bei 79% (Stadium I: 90%, Stadium II: 81,6%, Stadium III: 52,5%) und nach 5 Jahren bei 73,5% (Stadium I: 84,5%‚ Stadium II: 80,3%, Stadium III: 40%). 26,5% haben unveränderte Beschwerden bzw. mussten operativ behandelt werden (Stadium I: 15,5%, Stadium II: 19,7%, Stadium III: 60%).Schlussfolgerung: Die HAL ist im Stadium I besser als die Sklerosierung und im Stadium II effektiver als die Gummibandligatur, sowohl hinsichtlich der Erfolgs-als auch der Rezidivrate. Im Stadium III ist die HAL Therapie der zweiten Wahl. Ein ausgeprägter Trichteranus, ein langer Analkanal und eine sehr breite Hämorrhoidalzone sind relative Kontraindikationen.