Auf der Zeitskala von 1H‐NMR‐Spektroskopie sind 2,2′‐Biindolyle mit (R)‐konfigurierten (1‐Alkoxyprop)‐2‐yl‐, (1‐Hydroxyprop)‐2‐yl‐ oder (1‐Siloxyprop)‐2‐yl‐Substituenten an C‐1 und C‐1′ bei <0 °C atropisomerisierungsstabil, aber bei >30 °C ineinander umwandelbar. Das 2,2′‐Biindolyl (R,R)‐17 a dieser Art und achirale (!) Bromierungsmittel ergaben die atropisomerisierungsstabilen 3,3′‐Dibrombiindolyle (M)‐ und/oder (P)‐18 a im günstigsten Fall atropselektiv – wegen zentral‐zu‐axialer asymmetrischer Induktionen – und atropdivergent, indem sie mit bis zu 95 % (M)‐ oder mit ebensoviel (P)‐Atropselektivität verliefen. Ein derartiger Zugang zu atropisomerenreinen Biarylen ist neuartig und sollte auf andere Substrate und/oder andere Funktionalisierungen erweiterbar sein. Die Dibrombiindolyle (M)‐ und (P)‐18 a wurden atropisomerisierungsfrei in die Biindolyldiphosphane (M)‐ und (P)‐14 umgewandelt. Deren Synthesen verliefen mithin ohne irgendeine Racematspaltung; das unterscheidet sie von fast allen bislang bekannten Biaryldiphosphansynthesen. (M)‐ und (P)‐14 bewährten sich als Liganden in katalytisch‐asymmetrischen Allylierungen und Hydrierungen. Bemerkenswerterweise wurde der β‐Ketoester rac‐25 c trans‐selektiv und mit 98 % ee hydriert, was auf einer dynamischen kinetischen Racematspaltung beruht.