Lösliche Hochpolymere verringern in turbulenten Strömungen den Reibungswiderstand, ein Effekt, der in der Praxis auch als Strömungsbeschleunigung in Erscheinung tritt. Diese Strömungsbeeinflussung, die 1948 entdeckt wurde, führt z. B. beim Zusatz nur weniger ppm eines Hochpolymeren in turbulenten Rohrströmungen zu einer Druckverlustsenkung (Energieverringerung) von bis zu 80% oder einer Strömungsbeschleunigung von bis zu 100%. Anhand von Laborexperimenten werden die hydrodynamischen Auswirkungen dieser Effekte dargestellt und physikalische Modellvorstellungen über die Wirkungsweise der hochpolymeren Knäuelmoleküle in turbulenten Grenzschichtströmungen mit Dehngeschwindigkeitsgradienten präsentiert. Daraus ergeben sich eine Reihe von Forderungen an besonders effektive Polymermoleküle in Bezug auf Molmasse, Konformation, Linearität und elektrische Ladungen im Molekül. Die bekannten, strömungsbeschleunigenden Polymere werden vorgestellt und die Einflüsse von pH‐Wert, Elektrolyt, Lösungsmitteleigenschaften und Temperatur beschrieben. Eine Übersicht über technische Anwendungsmöglichkeiten wird mit Experimenten zum Einsatz eines speziellen Strömungsbeschleunigers beim hydraulischen Sandtransport abgeschlossen.