Zusammenfassung
Einleitung Eine einwandfreie Aufbereitung von Endoskopen und deren
Instrumentarien ist eine Grundvorrausetzung für die Patientensicherheit
bei der flexiblen Endoskopie. Die Endoskop-Aufbereitung ist aktuell eine
Kombination aus festgelegten manuellen Schritten und einer Behandlung mittels
automatisierter Wasch- und Desinfektionsgeräte. Die manuellen Schritte
der Aufbereitung werden von speziell ausgebildetem
Endoskopie-Aufbereitungspersonal übernommen. Dennoch haben manuelle
Prozesse immer eine gewisse Personen-abhängige Varianz bei der
Durchführung. Um diese nicht standardisierbaren Schritte zu optimieren,
war es das Ziel dieser Arbeit, den Einsatz eines robotischen Systems für
eine automatisierte Endoskop-Aufbereitung zu evaluieren.
MethodikDie Autoren verwendeten zur Aufbereitung ein Standard-Reinigungs-
und Desinfektionsgerät nach dem Durchreiche-Prinzip sowie einen
handelsüblichen Endoskop-Trockenschrank. Für den
Endoskop-Transfer wurde ein Franka Emika Panda Roboter eingesetzt. Der Roboter
wurde so programmiert, dass er mit der Umgebung und den verwendeten
Gegenständen in einer adaptiven und anpassungsfähigen Weise
interagiert. Dadurch wurde gewährleistet, dass es durch die angepassten
Kräfte und Bewegungen zu keinen Schäden an den Geräten,
Maschinen oder auch dem Roboter kommt.
ErgebnisseIn einer ersten Evaluationsphase wurden die Fähigkeiten
des Roboters untersucht, den Gerätekorb der Aufbereitungsmaschine sicher
zu bewegen und bestimmte vordefinierte Aufgaben (Aufnahme, korrekte
Positionierung, Schlauchverbindungen anschließen, Kollisionsreaktion)
auszuführen. Anschließend wurde ein 2. Roboterarm
hinzugefügt, um mit 2 unabhängigen Manipulatoren die Genauigkeit
und Unabhängigkeit der Prozesse zu überprüfen. Es wurden
jeweils 50 konsekutive Aufbereitungs- bzw. Transfer-Prozeduren untersucht. Die
Endoskope wurde in einem adaptierten Reinigungskorb mit einem speziellen
Greiftool aus der Aufbereitungsmaschine entnommen und in einen
Routine-Trockenschrank transferiert. Die durchschnittliche Zeit zum Trennen der
Einzelkanalverbindungen, der Entnahme, dem Transfer des Korbes und der
Verbindung der Einzelkanäle betrug 104,2±1,2 Sekunden, und es
wurde zu 100% ein erfolgreicher Transfer erreicht.
Schlussfolgerung Diese Arbeit beschreibt erstmals den Einsatz eines
adaptiven und anpassungsfähigen Roboters bei der Aufbereitung von
flexiblen Endoskopen. Auch wenn noch nicht der gesamte Aufbereitungsprozess
abgebildet werden kann, bietet dieser Ansatz die Möglichkeit die
Aufbereitung von Endoskopen weiter zu vereinheitlichen und zu standardisieren.
Das Ziel wäre einen komplett standardisierbaren und damit auch
zertifizierbaren Aufbereitungsprozess zu entwickeln.