Zusammenfassung
Bei der hypokinetischen Dysarthrie des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) handelt es sich um eine multidimensionale St?rung, die bei der Mehrzahl der Patienten zu einer relevanten Kommunikationsst?rung f?hren kann. Neben dem pathognomonischen Befund einer leisen, monotonen Sprechweise (?monopitch and monoloudness?) kommt es in unterschiedlichem Ausma? auch zu Beeintr?chtigungen von Sprechatmung, Stimmbildung (Phonation), Aussprache (Artikulation) und Sprechgeschwindigkeit und -rhythmus. W?hrend in fr?hen Erkrankungsstadien gewisse Aspekte der Dysarthrie auf dopaminerge Therapie ansprechen, sind insbesondere in weiter fortgeschrittenen Erkrankungsstadien die medikament?sen Therapiema?nahmen meist wirkungslos. Die Tiefe Hirnstimulation/THS kann im Einzelfall eine gewisse Besserung distinkter Sprechmodalit?ten wie Stimmqualit?t oder Lautst?rke bewirken; bei einer Subgruppe von Patienten es kann aber auch zu einer relevanten Zunahme der Dysarthrie unter der THS kommen. Therapie der Wahl ist aktuell eine Stimm-/Sprechtherapie, die bereits fr?hzeitig vor einer relevanten Einschr?nkung der Kommunikationsf?higkeit initiiert werden sollte. Aktuell gibt es allerdings keine Daten dar?ber, welche Form der Logop?die zur Behandlung der hypokinetischen Dysarthrie besonders geeignet ist, wobei ein spezielles Verfahren mit Fokus auf einer Verbesserung der Lautst?rke (LSVT?) sich zumindest in kleineren Studien als effektiv gezeigt hat. Zum aktuellen Zeitpunkt ist die hypokinetische Dysarthrie beim Morbus Parkinson eine therapeutische Herausforderung, die ein multidisziplin?res und auf die individuelle Symptomkonstellation des einzelnen Patienten angepasstes Therapiekonzept erfordert.