Die Chemie der Carbonylmetallcluster ist kompliziert und eben erst in Ansatzen verstanden; daher bemuht man sich gegenwartig vor allem um ein Verstandnis der Reaktivitat dieser Verbindungen. In dieser Ubersicht werden Synthesen und Reaktionen von Clustern beschrieben, in denen die Carbonylmetallfragmente durch Hauptgruppenelemente verbriickt sind. Warum sollte man Cluster durch den Einbau eines Hauptgruppenelements noch komplizierter machen, als sie ohnehin sind? Am Beispiel p3-verbriickter Carbonylmetallcluster wird gezeigt, daO das Hauptgruppenelement eine fur die Analyse von Reaktionswegen wichtige Funktion erfullt: Es halt die Carbonylmetallfragmente auch dann zusammen, wenn die Bindung zwischen ihnen im Verlauf einer Reaktion gebrochen wird. Dreikernige, p3-verbriickte Cluster erweisen sich als klein genug, um die Einzelschritte clustertypischer Reaktionen wie etwa der reversiblen affnung von Metall-Metall-Bindungen aufklaren zu konnen. Zugleich sind sie groB genug, um durch ihre vielfiiltige Reaktivitat zu uberraschen. DaR man durch genaue Studien an dreikernigen, RX-verbriickten (X = N, P, As, Sb, Bi) Carbonylmetallclustern, einem sehr kleinen Ausschnitt der Carbonylmetallcluster-Chemie, allgemeine Reaktionsprinzipien dieser Chemie verstehen lernen kann, sol1 gezeigt werden.