In diesem Beitrag werden Ergebnisse einer Studie unter 64 Schulentwicklungsberater*innen und damit erstmals eine umfassende Untersuchung zu Profil, Selbstverständnis, Tätigkeiten und Perspektiven von Schulentwicklungsberater*innen in Österreich vorgestellt. Schulentwicklungsberater*innen üben ihre Tätigkeit oft in diversen Settings aus. Nach der Volksschule ist die Mittelschule jene Schulart, die am häufigsten Schulentwicklungsberatungen in Anspruch nimmt. Entwicklungsorientierte Gründe, sowie wahrgenommene Defizite in der Schule und der damit zusammenhängende Wunsch, die an der Schule existierenden Herausforderungen mit der Hilfe einer außenstehenden Person zu bewältigen, sind die häufigsten Anlässe für Schulen, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Die überwiegende Mehrheit der befragten Schulentwicklungsberater*innen in Österreich sieht sich als Prozessexpert*innen und der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Bereich der Organisationsentwicklung. Am seltensten setzen die befragten Personen einen Schwerpunkt in der Unterrichtsentwicklung. Ausgehend davon, dass die Qualität des Unterrichts als der wichtigste Faktor für die Verbesserung von Lernergebnissen sozial benachteiligter Schüler*innen gilt, wird in dem Beitrag die Hypothese aufgestellt, dass ein stärkerer Fokus auf Unterrichtsentwicklung in der Schulentwicklungsberatung einen großen Mehrwert für Schulen in schwierigen Lagen erbringen könnte. Ein solcher Fokus würde auch potenziell dazu beitragen, das Thema Unterrichtsqualität stärker in Schulen zu verankern und unterrichtszentriertes Leadership zu begünstigen.