ZusammenfassungGlücksspiele zeichnen sich unter anderem durch ihren zufallsbasierten Spielausgang aus. Im Fokus des vorliegenden systematischen Reviews steht die Frage, ob Sportwetten als Glücksspiel einzustufen sind oder alternativ ein Geschicklichkeitsspiel darstellen, bei dem bestimmte Kompetenzen der Spielteilnehmenden bei der Vorhersage von Sportereignissen maßgeblich zum Tragen kommen. Im Zuge einer systematischen Literaturrecherche konnten insgesamt 9 Tippstudien gefunden werden, welche die Einschlusskriterien erfüllten, und in denen verschiedene Personengruppen gegeneinander und/oder gegen den Zufall auf den Ausgang realer Spielereignisse wetten. Nahezu alle Studien zeigten, dass gewisse Kenntnisse, Fähigkeiten oder Fertigkeiten beim Sportwetten keine bedeutsame Rolle spielen. Dieser Sachverhalt gilt unabhängig von der Sportart, dem konkreten Sportereignis oder bestimmten Studienparametern. Entsprechend sollten Sportwetten im rechtlichen wie politischen Sinne zur Kategorie der Glücksspiele zählen und die entsprechenden Maßnahmen des Jugend- und Spielerschutzes aus dem Glücksspielbereich greifen. Ein zentrales Ziel besteht dabei in der Vorbeugung der Entstehung von kognitiven Verzerrungen wie Kontrollillusionen bzw. dem Irrglauben, beim Sportwetten durch die eigene Expertise Geld verdienen zu können.