Die transanale Stapler-Mukosektomie, zuerst experimentell erprobt in unserer Abteilung [1], hat die Behandlung von internem Rektummukosaprolaps und Entleerungsstörun-gen als Ziel. Die Methode wurde spä-ter von Longo [2] zur Behandlung vonHämorrhoiden vorgeschlagen. In Folge wurde diese Methode Stapler-Hä-morrhoidopexie oder "procedure for prolapsed hemorrhoids" (PPH) genannt und erlangte große Popularität wegen der geringen postoperativen Schmerzen [3, 4]. Beinahe alle Studien, mit nur wenigen Ausnahmen [5, 6], bestätigen auch eine frühe Wiederaufnahme der Arbeit. Kürzlich zeigten eine systematische Studie [7] und eine Cochrane-Metaanalyse [8], dass die Rezidivrate nach einer PPH höher als nach einer konventionellen Hämor-rhoidektomie ist (5,7% gegenüber 1% nach 1 Jahr und 8,5% gegenüber 1,5% auf lange Sicht; [7, 8]). Sowohl die systematische Studie als auch die Praxisempfehlungen der American Society of Colon and Rectal Surgeons [9] führen das seltene Auftreten von potentiell verheerenden Komplikationen nach einer PPH an. Dennoch zeigte die systematische letzte Studie zu PPH, die mehr Patienten einschloss, keinen Unterschied bei der symptomatischen Rezidivrate und schrieb alle größeren Komplikationen chirurgischen Fehlern zu [10]. Die Resektion der Rektumwand mit einem zirkulären Stapler war die Grundlage für die Entwicklung der STARR-Methode ("stapled transanal rectal resection"). Sie besteht aus einer doppelten transanalen Rektumresektion und hat das Ziel, die anatomische Störung des Rektums bei Patienten zu korrigieren, die an Entleerungsstörungen [11, 12] aufgrund einer Rektozele und rektaler Intussuszeption leiden. Da wir die genaue Signifikanz dieser anatomischen Veränderungen nicht kennen, ist es nicht gesichert, dass wir durch eine Korrektur der Anatomie die Normalfunktion wieder herstellen können [13]. Diese Methode wurde unter Chirurgen schnell populär, während Misserfolge und Komplikationen erst seit kurzem berichtet werden [14, 15]. Wir untersuchten diese unzureichenden Erfolgsergebnisse nach PPH und STARR-Eingriffen sowie die Behandlung dieser postoperativen Komplikationen. Unsere Ziele dabei waren die Minderung der postoperativen Morbidität und eine Verbesserung der Ergebnisse für die Patienten nach diesen neuartigen Operationsmethoden.
Material und MethodenVon allen größeren elektronischen Datenbanken (Medline, Embase, Cochrane Central Register of Controlled Trials) wurden bis November 2007 Metaanalysen, prospektive Studien, Fallstudien, Fallberichte sowie Abstracts nach berichteten postoperativen Komplikationen nach PPHund STARR-Operationen durchsucht. Zusätzlich wurden auch unzureichende Ergebnisse bei Einsatz von PPH01-oder PPH03-Staplern (Ethicon Endo-Surgery, Cincinnati, USA) untersucht, die eine Intervention erforderlich machten und dem U.S. Food and Drug Administration (FDA) Center for Devices and Radiologic Health (CDRH) [16] gemeldet wurden (. Tab. 1). Komplikationen nach PPH Eine multizentrische Studie berichtete, dass 36,4% der Patienten mindestens ein negatives Ereignis nach einer PPH...