“…Unabhängig von seinen hormonellen Eigenschaften wurde Melatonin 1993 als sehr potentes Antioxidans, vergleichbar mit Vitamin E und C identifiziert [16,23,26, 56,81]. Beobachtungen, dass Melatonin in die Regulation von Haarwachstum und -pigmentierung involviert ist, gehen bis in die späten 1960er-Jahre zurück und haben Chronobiologen, Tierwissenschaftler, Tierärzte, Endokrinologen, Dermatologen und Wissenschaftler in der wollproduzierenden Industrie über Jahrzehnte beschäftigt und zu mannigfaltigen Fragestellungen inspiriert [40, 42,48, 51, 55, 59, 68, 69,71].Während die Bedeutung von Melatonin mittlerweile in verschiedenen Organsystemen einschließlich der Haut systematisch untersucht worden ist [7, 9, 10, 20,27,28, 43, 79, 84], ist die Kenntnis der Rolle von Melatonin auf die Biologie des Haares trotz zahlreicher Arbeiten zwar umfangreich (zusammengestellt in [25]), aber in Bezug auf die Physiologie des humanen Haarfollikels wenig schlüssig und nicht vollständig geklärt. Dennoch ist aus dem tierwissenschaftlichen Bereich, v. a. im Hinblick auf die Wollindustrie, hinlänglich bekannt, dass Melatonin die Woll-und Kaschmirproduktion steigern kann, die Entwicklung und Zyklusregulation des Deckfells, des Fellwechsels und der Fellfarbe modulieren kann und in einigen Spezies als potenter neuroendokrinologischer Regulator die saisonalen Tageslicht-periodischen und Reproduktionsphasen-abhängigen Schwankungen des Tierhaares beeinflusst [31, 41, 58, 59].…”