Zusammenfassung Daten aus silomaissortenversuchen der Jahre 1999-2010 im mitteldeutschen trockengebiet wurden einer sekundärauswertung mit Methoden der mathematischen statistik unterzogen:Mit dem phänologischen reifeindikator (korn-tM/tM der restpflanze) werden die Unterschiede in der reifedynamik von korn zu restpflanze und deren auswirkungen auf die Ökonomie und Ökologie im Vergleich zum heute gültigen reifesystem mit nutzungsspezifischen reifezahlen dokumentiert. Dabei ist die abhängigkeit aller Nutzungsrichtungen im Maisanbau von den Umwelten und sortentypen in anbetracht der unterschiedlichen Plastizität der Maissorten quantifiziert worden.Das erreichen der physiologischen kornreife ist die schnittstelle aller Nutzungsrichtungen und zugleich Grundlage für den vergleichbaren, agro-ökoeffizienten reifegrad (63 % tM) in Verbindung mit dem silomais-reifeindex (sri von 2,8) im umweltgerechten siliermaisanbau. Die spezifischen besonderheiten der Nutzungsrichtungen sind gering und werden bezüglich effizienz, Umwelt- und Verbraucherschutz diskutiert.Mit dem phänologischen reifeindikator (sri) können sowohl der tM-Gehalt der Gesamtpflanze als Parameter für den erntezeitpunkt (eZP) von silo-und energiemais als auch die nutzungsspezifischen reifezahlen zur sortenwahl für silo-und körnermais ersetzt werden. eine einteilung der sorten nach reifegruppen würde dem umweltbezogenen Maisanbau voll entsprechen. bei der Produktionsvorbereitung (Züchtung, Zulassung, Prüfung und sortenwahl) dient der sri als selektions- und während der bestandesführung durch differenzierte reifekontrolle unter beachtung der Umwelt-und Produktionsbedingungen als reifeindex.Das weite reifeverhältnis zwischen korn und restpflanze ist in anbetracht der phänotypischen ausprägung der Maissorten Gradmesser für die agro-Ökoeffizienz und multifunktionaler Garant für bessere Pflanzengesundheit, der ressourceneffizienz sowie grundlegender Produktsicherheit und Nachhaltigkeit im Maisanbau. eine punktgenaue Fixierung des eZP ist nur mit dem sri möglich. Der richtige eZP ist prinzipiell bei maximal möglichem sri (erntereife) gegeben. in abhängigkeit von den Umwelten und der sortenwahl kann dieser eZP unterschiedlich weit vom silieroptimum (silierreife) liegen. ideal ist ein maximal hoher sri über 2,9 hinaus, um eine hohe Grundfutteraufnahme bei ausschließlicher Maissilagefütterung durch wiederkäuergerechtere, verbesserte strukturwirksamkeit und kornhärte für den stärkebypass in den Dünndarm erreichen zu können.Die sorten-und erntestrategie im Maisanbau ist aus Gründen von Ökonomie und Ökologie auf einen hohen anteil der bestände zu richten, die ihre erntereife im bereich des silieroptimums (sri > 2,6) erreichen. standard für höchste effizienz des Produktionsverfahrens Mais sowie dessen Umwelt- und Verbraucherschutz auch im blickfeld des sozialen konsens ist das erreichen des agro-öko-effizienten reifepunktes (sri von 2,8 bei physiologischer kornreife von 63 %).Schlüsselwörter energie- und silomais · siliermais · körnermais · reifedifferenz · korn · restpflanze...