ZusammenfassungHintergrund und ZieleZiel dieser Studie war es, die Auswirkungen der Nutzung gesundheitsbezogener digitaler Medien auf die Arzt‐Patienten‐Beziehung und die Patient Journey (Weg des Patienten durch alle Phasen seiner Erkrankung) zu untersuchen, um positive Veränderungen in der dermatologischen Praxis zu bewirken.Patienten und MethodikVon Juni bis November 2022 füllten Personen mit Hautkrankheiten in Deutschland einen Fragebogen zur Bewertung der gesundheitsbezogenen Nutzung digitaler Medien, der E‐Health‐Kompetenz, des Einflusses der Nutzung digitaler Medien auf die Arzt‐Patienten‐Beziehung und die Patient Journey sowie soziodemografischer und gesundheitlicher Merkmale aus. Die Daten wurden deskriptiv und mittels linearer Regressionen analysiert.ErgebnisseInsgesamt wurden 919 Teilnehmer analysiert (medianes Alter: 47,00, Interquartilsbereich [28,00; 61,00] Jahre, weiblich: 53,6%, Nutzer digitaler Medien im Kontext der Erkrankung: 56,8%). Google und Online‐Enzyklopädien wurden am häufigsten vor und nach der dermatologischen Konsultation genutzt. Online‐Selbsthilfegruppen wurden von 76,3% der nicht behandelten Teilnehmer in Anspruch genommen. Die Nutzung digitaler Medien hatte keinen Einfluss auf die Arzt‐Patienten‐Beziehung und wirkte sich positiv auf die Patient Journey aus. Positive Auswirkungen wurden mit höherer E‐Health‐Kompetenz, Zufriedenheit mit der Qualität digitaler Medien, Bedeutung digitaler Medien, ländlichem Wohnsitz, höherem Bildungsniveau und Vertrauen in Dermatologen in Verbindung gebracht.SchlussfolgerungenDie dermatologische Versorgung in Arztpraxen kann vom Potenzial digitaler Gesundheitsmedien profitieren. Eine evidenzbasierte digitale Gesundheitsplattform ist erforderlich, um die E‐Health‐Kompetenz der Betroffenen zu erhöhen und ihre Zufriedenheit mit der Qualität digitaler Medien zu verbessern.