Trotz medialer Dauerpräsenz des Themas „Reproduktionsmedizin“ ist die Faktenlage für Deutschland noch defizitär. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich daher auf die Analysepotentiale sozialwissenschaftlicher Datensätze hinsichtlich der Verbreitung von Wissen zu und der Nutzung von Reproduktionsmedizin in Deutschland. Zusätzlich werden Hintergrundinformationen zu gesellschaftlicher Akzeptanz und reproduktionsmedizinischer Infrastruktur in Deutschland präsentiert. Ergänzend dazu wird auf die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen reproduktionsmedizinischer Behandlungen in Deutschland eingegangen. Als Ergebnis der Potentialanalyse lässt sich festhalten, dass nur wenige sozialwissenschaftliche Studien explizit Fragen zur Nutzung von Reproduktionsmedizin beinhalten. Fragen zum Wissen über Reproduktionsmedizin sowie Einstellungsfragen zur potentiellen Nutzung sind deutlich weiter verbreitet. Als ursächlich für die Defizite im Wissen über die Nutzung von Reproduktionsmedizin in Deutschland zeigen sich die Hürden in der Datenerhebung, die mit dem sensiblen Forschungsfeld einhergehen.