Ein praktischer Ansatz zur interdisziplinären Therapie der aorto-enteralen Fistel

Abstract

Aorto-enteric fistulas (AEF) are a rare but often -fatal complication. The primary diagnosis of AEF remains difficult. Computed tomography and FDG-PET / CT (fluorodeoxyglucose positron emission computed tomography) are the diagnostic tools of choice. Therapy consists of an urgent individual interdisciplinary surgical approach with primary axillo-femoral bypass and secondary prosthesis explantation or in situ replacement and consecutive bowel resection. Endovascular aortic repair (EVAR) is reserved for primary -aorto-enteric fistulas in patients without signs of infection or in emergency cases as a bridging meth-od. A systematic review of the literature from 1990 to 2009 was performed by medline -research (pubmed) to analyse diagnostic and treatment strategies for aorto-enteric fistulas. A practical, interdisciplinary diagnostic and therapeutic algorithm was created in accordance with the analysed results.

Das moderne Management arterioviszeraler/-lumenaler Fisteln – eine Auswahl repräsentativer Fallkonstellationen

“…Allein der Prothesenausbau mit Ösophagusresektion, die aortale und gastrointestinale Rekonstruktion bieten die Chance einer kurativen Therapie [1], wenn auch mit nicht geringem komplikativen Potenzial. chronische mechanische Belastung durch die Aneurysmapulsation können zur Entstehung einer primären aortoenteralen Fistel führen [2]. Aortoenterale Fisteln sind in sekundärer Form seltene Komplikationen der offenen und endovaskulären Aortenchirurgie, müssen aber bei Zunahme der endovaskulären Aortenchirurgie in den letzten Jahren mit in das Komplikationsspektrum aufgenommen werden, an das bei entsprechenden Symptomen zu denken ist.…”

“…Die direkte Darstellung der Fistel mithilfe der Endoskopie gelingt nur selten. Die MRT, farbcodierte Duplexsonografie und die digitale Subtraktionsangiografie (DSA) spielen heute eine nur untergeordnete Rolle [2]. Die offen chirurgischen Therapiestrategien lassen sich einerseits in die In-situ-Rekonstruktion und andererseits in die extraanatomische Bypassrekonstruktion mit Aortenligatur unterteilen [9].…”

“…Die offen chirurgischen Therapiestrategien lassen sich einerseits in die In-situ-Rekonstruktion und andererseits in die extraanatomische Bypassrekonstruktion mit Aortenligatur unterteilen [9]. Die endovaskuläre Therapie kommt nur für Patienten infrage, die für eine offene Operation aus Morbiditätsgründen nicht geeignet sind, bei primären aortoenteralen Fisteln und bei stabilen Patienten mit unauffälligen Infektparametern sowie ohne Septikämie [2]. Dabei erwies sich der bisherige Goldstandard in Form der extraanatomischen Bypassrekonstruktion und Aortenligatur gegenüber der In-situ-Rekonstruktion als weniger wirksam.…”

“…Durchführung einer heute weit verbreiteten Mehrzeilen-CT mit Kontrastmittel des Abdomens und des Thoraxes anschließen, da das Risiko einer nachfolgenden Schocksymptomatik erheblich ist. Dementsprechend bemühten sich Hyhlik-Dürr et al [1,2] um die "Algorithmisierung" des diagnostischen und therapeutischen Ablaufes in Bezug auf aortointestinale oder -bronchiale Fisteln (▶ Abb. 13).…”

“…Die Seltenheit der Erkrankungen führte bisher nur zu eingeschränkten Erkenntnissen auf Basis von Einzelfallstudien, Fallserien und systematischen Literaturanalysen. Die Mortalität ist nach wie vor sehr hoch (Spanne: 40-100 %) [2], sodass Diagnostik (kontrastmittelverstärktes Mehrzeilen CT, Angiografie, Sonografie/Farbduplexsonografie, endoskopische Verfahren) und Behandlung (interventionell und operativ) spezifisch und schnellstmöglich einzusetzen sind. Neben dem Gefäßchirurgen, der durch die Beteiligung der arteriellen Gefäße am ehesten als Behandlungsführer infrage kommt, sind Viszeralchirurgen, Urologen, Gastroenterologen, Intensivmediziner und Radiologen in ein multidisziplinäres Team zur Behandlung der Erkrankungen einzubinden.…”