Zur arthroskopischen Behandlung der vorderen Schulterinstabilität werden zahlreiche Operationsverfahren angegeben [3,4,8,10]. Die Verwendung von metallischen Fixationssystemen wie Schrauben und Staples ist mit einer nicht akzeptierbaren Komplikationsrate assoziiert. Transglenoidale Nahttechniken können eine Schädigung des N. suprascapularis zur Folge haben. Industriell gefertigte resorbierbare Implantate stellen somit wünschbare Alternativtechniken zur arthroskopische Refixation des Labrum-Kapsel-Komplexes dar.Die arthroskopische Stabilisierung von Schulterinstabilitäten wird an unserer Abteilung seit Jahren ausschließ-lich mit Suretacs (Fa. Acufex) durchgeführt.Dabei ist es 5mal zu abnormen Resorptionsreaktionen mit dem klinischen Bild eines Spätinfekts gekommen. Die Untersuchung soll einerseits die Genese dieser Entzündung, andererseits den weiteren Verlauf und die Folgen dieser Komplikation klären.
Material und MethodeVon 1.7.1993-31.12.1995 wurden an der Unfallabteilung des LKA-Salzburg 218 extraartikulä-re arthroskopische Bankart-Operationen mit Suretacfixationstechnik durchgeführt.Bei 5 Patienten kam es zum Auftreten einer abnormen Resorptionsreaktion. Klinisch zeigten alle Fälle das Bild eines Infekts. Während bei 2 Patienten aufgrund der heftigen Beschwerden eine frühzeitige Revision durchgeführt wurde, erfolgte bei den übrigen 3 Patienten zunächst eine konservative Therapie. Innerhalb 1 Jahrs trat jedoch in allen Fällen eine Rezidivluxation auf, wodurch eine neuerliche operative, diesmal offene Stabilisierung notwendig wurde. Alle 5 Patienten wurden einer retrospektiven Analyse unterzogen.
ImplantatDer Suretac (Fa. Acufex) hat die Form einer Niete. Er weist eine Länge von 18 mm und einen Schaftdurchmesser von 3,2 mm auf. Während der Kopfdurchmesser ursprünglich 6,5 mm betrug, besitzt die 2. Generation einen Kopfdurchmesser von 8 mm mit einem gezahnten freien Rand. Das Implantat besteht aus Polyglukonat und behält nach den Angaben des Herstellers seine Form bis 6 Wochen nach Einbringung in den Körper und ist nach 6 Monaten abgebaut. Der Abbau erfolgt mittels Hydrolyse.
OperationstechnikDie arthroskopische Stabilisierung der posttraumatischen vorderen Schulterinstabilitäten wird an unserer Abteilung seit Jahren ausschließlich mit resorbierbaren Implantaten (Suretac) durchgeführt.Es wird dabei eine extraartikulär arthroskopische Technik angewandt. Nach Anfrischung des vorderen Pfannenrands im Bereich der Bankart-Läsion wird die Gelenkkapsel mit einem 1-mm-Führungsdraht perforiert. Die angespießte Kapsel wird im Sinn eines Kapselshifts nach kranial gezogen und an den angefrischten Pfannenrand gepreßt. Anschließend erfolgt die Über-bohrung mit einem kanülierten 2,2-mm-Bohrer. Während der Bohrer wieder entfernt wird, bleibt der Führungsstift in situ.Der Suretac wird nun über den Stift mit Hilfe eines Suretac-Drivers eingeschlagen und kommt nach Fixation des Kapsel-Labrum-Komplexes zur Gänze extraartikulär zu liegen. Auf diese Weise wird mittels arthroskopischer Technik die klassische offene Bankart-Operation w...