Professor Rudolf Hoppe zum 65. Geburtstag gewidmetFluor, das weitaus reaktivste aller Nichtmetalle, vermag rnit fast allen Elementen (auBer (bislang): He, Ne, Ar) bereits unter vergleichsweise ,,milden" Bedingungen zahlreiche Verbindungen zu bilden, die meist sowohl in ihrer Zusammensetzung und Struktur als auch in ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften deutlich von jenen der schweren Homologen abweichen. So sind beispielsweise Fluoride mit Elementen in hohen (oft maximalen) Oxidationsstufen im allgemeinen recht einfach zuganglich (z. B. AgF,, CsAgF,, PdF3, CsAuF,), wahrend man die formelgleichen Chloride, Bromide oder gar Iodide hingegen oft (noch) gar nicht kennt. Umgekehrt bereitet die Synthese von Fluoriden rnit Elementen in mittleren oder niedrigen Oxidationsstufen (wenn iiberhaupt darstellbar, z. B. CuF, AuF, PtF2, SeF2) oft betrachtliche Schwierigkeiten. Schliealich gibt es auch einige Beispiele fur Verbindungen MX,, die mit X = F ,,stabil", mit X = CI dagegen unbestandig oder leicht zersetzlich sind (z. B. CoF3/CoCI,, VF4/VCI4, PbF4/PbC14, AsF,/AsC15). Fluorverbindungen verdienen somit durchaus allgemeineres Interesse.