Mit 2 TextabbildungenSeit der Beschreibung der Luftembolie und ihrer Gefahren durch Morgagni im Jahre 1760 ist die Literatur fiber dieses Thema ins Uniibersehbare gewachsen und dennoch sind weder alle chirurgischen Fragen gekl/~rt noch ist die Deutung der beobachteten Ph/~nomene leicht und einheitlich.Der Neurochirurg kennt die Luftembolie als Komplikation bei Eingriffen an sitzenden Patienten. Da es aber nach unseren Erfahrungen tSdliche Vertaufsformen gibt, die weder vom Aniisthesiologen noch vom Neuropathologen bemerkt werden miissen, sondern nur vom 0perateur selbst gesehen und damit bewiesen werden k6nnen, halten wires ffir angezeigt, an Hand eigener Beobachtungen und Experimente sowie der uns zug/inglichen Literatur die Frage der intraoperativen Luftembolie in der Neurochirurgie neuerlich aufzurollen.ge nach der Eintrittsste]le der Luft unterscheidet man seit jeher eine venSse und arterielle Luftembolie. Die ven6sen sind vor allem als tSdliche Komplikationen bei Transfusionen unter Druck, bei Operationen im Bereich des Kopfes und Halses und beim kriminellen Abortus bekannt: bei allen diesen Zwischenf~llen dringt die Luft in groBer Menge und rasch in eine Vene ein, und fiihrt sofort zu massiven respiratorisehen und cardialen St6rungen und meist raseh zum Exitus. Ebenso bekannt sind die wiehtigsten Quellen der arteriellen Luftembolien: das Anlegen eines Pneumothorax sowie I-Ierz-und Lungenoperationen. Hier f~hrt eine wesentlieh geringere eingedrungene Luftmenge zu sehweren zerebralen oder kardialen StSrungen dutch Embolie der Him-oder Koronargef/~Be. Indes bei jenen Zwisehenf/~llen die Pathogenese klar ist, so sollen im folgenden 2 Beobachtungen angeffihrt werden, deren Pathogenese nieht mit den bisherigen theoretisehen Vorstellungen ohne weiteres zu erkl/~ren ist.