Spectabilis, sehr verehrter Herr Professor Hirner, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren, die meisten von Ihnen kennen den Schauspieler Michael Landon als Bewohner der Ponderosa Ranch -Little Joe Cartwright -aus der Westernserie Bonanza. Nur drei Monate nachdem im April 1991 bei Michael Landon ein Pankreaskarzinom diagnostiziert worden war, verstarb er an dieser Erkrankung.Dieser extrem aggressive Krankheitsverlauf ist pathogonomisch für das Pankreaskarzinom und spiegelt sich auch darin wider, dass die jährliche Inzidenz dieser Erkrankung in etwa der karzinombedingten Mortalität (ca. 10 / 100 000 Einwohner) entspricht. Männer sind etwas häufiger als Frauen betroffen, und es ist eine Erkrankung, die eher im fortgeschrittenen Alter auftritt. Die mittlere Überlebenszeit beträgt nach Diagnosestellung ca. 3-5 Monate bei einer durchschnittlichen 5-Jahres-Überlebens-rate von 0,4-3 %. Gründe für die schlechte Prognose liegen u. a. in der späten Diagnosestellung sowie einer aggressiven Tumorzellbiologie mit weitgehender Therapieresistenz. Eine Verbesserung des Langzeitüberlebens sowie eine zumindest potenziell kurative Situation kann eigentlich nur durch die "Chirurgische Therapie des Pankreaskarzinoms" erzielt werden. Nach Resektion beträgt die mittlere Überlebenszeit ca. 13-18 Monate und die 5-Jahres-Überlebensraten liegen bei ca. 10-20 %, wobei hier die publizierten Zahlen erheblich -zwischen 0 und größer 50 % -schwanken.
IndikationVoraussetzung für die "Chirurgische Therapie des Pankreaskarzinoms" unter kurativer Zielsetzung ist ein lokal begrenzter Tumor (keine großflächige tiefreichende retroperitoneale Infiltration, keine ausgedehnte Infiltration der Mesenterialwurzel) ohne Fernmetastasen, da ansonsten im Vergleich zu nicht-resezierenden Palliativmaßnahmen in der Regel keine Verbesserung der Prognose erzielt werden kann. Leider ist diese Voraussetzung nur bei den wenigsten Patienten gegeben. In einer aktuellen Arbeit des "California Cancer Registry" wurden mehr als 10 000 Pankreaskarzinompatienten dieses Bundesstaates ausgewertet. Die Resektionsrate lag in diesem Patientengut bei 15,8 %. Bei im Pankreaskopf lokalisierten Karzinomen wurde in 22 % ein resezierender Eingriff durchgeführt, wohingegen Karzinome im Korpus-/ Schwanzbereich nur in 10 % der Fälle mit kurativer Intention chirurgisch angegangen werden konnten [1].Dieser signifikante Unterschied beruht zum einen auf der Tatsache, dass Pankreaskopfkarzinome früher symptomatisch werden. Es imponiert der schmerzlose Ikterus durch Tumorkompression des distalen Gallengangs. Somit werden Kopfkarzinome tendenziell in einem günstigeren Tumorstadium diagnostiziert und können früher und häufiger einer chirurgischen Therapie zugeführt werden. Zum anderen entsteht das Pankreas ja aus einer ventralen und dorsalen Anlage, welche im Rahmen der Embryogenese miteinander zu einer gemeinsamen Drüse verschmelzen. Die ontogenetisch definierte begrenzte Lymphdrä-nage des Pankreaskopfes im Gegensatz zum eher diffus retrope-