LeitthemaBei Patienten mit COPD wird die kör-perliche Belastbarkeit zum einen durch die Obstruktion der Atemwege, die hiermit verbundene dynamische Überblähung sowie durch Störungen des respiratorischen Gasaustausches beeinträchtigt. Zusätzlich können eine Einschränkung der Funktion der Atemmuskulatur wie der Skelettmuskulatur neben einer im Verlauf der Erkrankung auftretenden pulmonalen Hypertonie und eine Abnahme des Herzzeitvolumens zur Einschränkung der Belastbarkeit beitragen [23].Die Beeinträchtigung der Skelettmuskulatur kann infolge einer erhöhten Laktatproduktion gegenüber Gesunden bei ähnlichem Sauerstoffverbrauch zu einer Steigerung der Ventilation und der Entwicklung der Dyspnoe von COPD-Patienten bei körperlicher Belastung beitragen. Die Störungen der Skelettmuskelfunktion können dabei zum einen durch eine Dekonditionierung [27], zum anderen aber auch durch myopathische Verän-derungen im Rahmen einer pulmonalen Kachexie oder auch einer Dauertherapie mit Steroiden beobachtet werden.
Konsequenzen der eingeschränkten Belastbarkeit und körperliches TrainingAls Folge der Limitierung der Belastbarkeit wird von den betroffenen Patienten über Atemnot bei körperlicher Belastung geklagt, die zu körperlicher Schonung, einer Dekonditionierung von Herz, Kreislauf und Muskulatur und, hierdurch bedingt, zu einer Abnahme der Lebensqualität führt. Soziale Isolation und die Entwicklung von Depressionen sind die Folgen. Um dieser Abwärtsspirale entgegenzuwirken, gilt es, die belastungslimitierenden Faktoren bei COPD-Patienten zu diagnostizieren und mittels medikamentöser und nichtmedikamentöser Therapiemaßnahmen zu behandeln (. Abb. 1). Zur Steigerung der körper-lichen Belastbarkeit ist körperliches Training eine unverzichtbare Therapieoption, die aufgrund überzeugender Studienergebnisse [17,18,24,25,28], auch in nationalen und internationalen Leitlinien [18,25] ab Schweregrad II der Erkrankung zur Steigerung der Lebensqualität, der Belastbarkeit und zur Verringerung der Exazerbationsrate [6] empfohlen wird.Patienten mit COPD profitieren von körperlichem Training mit einer Steigerung der Belastbarkeit und einer Linderung der Dyspnoe und der Ermüdbarkeit. Die Trainingseffekte sind für COPD-Patienten aller Schweregrade durch randomisierte und kontrollierte Studien belegt [25]. Positive Effekte werden insbesondere bei Trainingsprogrammen mit einer Dauer von 4-10 Wochen und 3-5 Übungsein-heiten pro Woche unter Supervision erzielt.