Die Kombination von N-heterocyclischen Carbenen (NHC) als Katalysatoren mit a,b-ungesättigten Aldehyden hat sich zu einer der stärksten Methoden für die enantioselektive Bildung von C-C-Bindungen durch die katalytische Erzeugung von reaktiven Intermediaten entwickelt.[1] Von dieser einzelnen Substratklasse aus erçffnet die NHC-Katalyse Zugang zu Nukleophilen wie Acylanion-,[1e] Homoenolat- [1b] und Esterenolat-¾quivalenten, [1f] aber auch zu elektrophilen Acylazolium-und a,b-ungesättigten Acylazoliumionen.[1a]Dutzende von neuen C-C-, C-N-, C-S-und C-O-Verknüp-fungsreaktionen wurden beschrieben, die auf der einzigartigen Chemie dieser Spezies beruhen. Die meisten Reaktionen weisen gute Ausbeuten, hervorragende Enantioselektivitäten und einfache Reaktionsprotokolle auf.Trotz der Vielseitigkeit von enantioselektiven NHC-katalysierten Reaktionen sind diese auf einfache Enale begrenzt. a-und b,b'-substituierte Enale sind üblicherweise unreaktiv; nur wenige erfolgreiche Anellierungen mit solchen Substraten sind bekannt.[2] Parallelen zu dieser Limitierung finden sich in der Entwicklung der durch sekundäre Amine katalysierten enantioselektiven Reaktionen von a,b-ungesättigten Aldehyden und Ketonen, die bis 2005 auf a-unsubstituierte Substrate begrenzt waren.[3] Hier beschreiben wir nun eine neue NHC-katalysierte, hoch enantioselektive Anellierung, die zwei signifikante Fortschritte bezüglich der Substratbreite darstellt. Dieses Verfahren ermçglicht 1) zum ersten Mal hoch enantio-und diastereoselektive Anellierungen von a-und b,b'-substituierten Enalen, und 2) demonstriert es den Nutzen cyclischer Sulfonylimine als Nukleophile in enantioselektiven NHC-katalysierten Reaktionen (Schema 1). Bis jetzt sind diese von Saccharin abgeleiteten cyclischen Imine als Elektrophile [4] bei der NHC-katalysierten, über ein Homoenolat verlaufenden g-Lactam-Bildung aufgetreten, ergaben dabei aber nur schlechte Enantioselektivitäten. [5] a,b-Ungesättigte Acylazoliumionen kçnnen durch interne Redoxreaktionen von Inalen, [6] durch nukleophile Addition zu Acylfluoriden oder Estern [7] oder aus a,b-ungesättigten Aldehyden mithilfe eines externen Oxidationsmittels erzeugt werden.[8] Studien von uns [9,10] und Lupton [11] haben gezeigt, dass diese reaktiven elektrophilen Spezies Anellierungen über einen Coates-Claisen-Prozess eingehen kçnnen, wobei das Nukleophil mit dem hoch elektrophilen Keton des Acylazoliumions präassoziiert und eine sigmatrope Umlagerung eingeht.[12] Die bekannte Fähigkeit von a,b-ungesättigten Acylazoliumionen, auch als Akzeptoren in konjugierten Additionen [13] zu fungieren, impliziert, dass sie auch hervorragende Reaktionspartner für andere Nukleophile sein sollten. Katalytische Reaktionen mit Nukleophilen, die nicht auch 1,2-Additionsprodukte ergeben kçnnen, waren jedoch bis jetzt nicht erfolgreich; die Substratbreite der Anellierung ist limitiert auf aktivierte Ketone [8,14] und N-ungeschützte Enamine. [15] Das Potenzial des cyclischen Sulfonylimins 5, über die Erzeugung eines Enamins als Nukleophil zu fungiere...