ZusammenfassungIm Mittelpunkt dieses Beitrags steht die Frage, ob und wie soziale und solidarische Ökonomien (SSE) zur ökosozialen Transformation beitragen können. Es geht um Ansätze diversen Wirtschaftens (Gibson-Graham et al. 2013), welche gleichzeitig positive soziale und ökologische Effekte erzielen können. Nicht berücksichtigt wird die Bandbreite kulturell eingebetteter solidarischer Ökonomien, die den Lebensunterhalt großer Teile der Bevölkerung des globalen Südens decken (Acosta 2012) oder die solidarökonomische Selbsthilfe von Migrant:innen aus dem globalen Süden in Europa (Tadesse 2023). Diese Varianten und die zugrundeliegenden Epistemologien sollten jedoch als postkoloniale und postkapitalistische Alternativen (Kothari et al. 2019; Sarr 2022) zur Entwicklung westlicher Prägung angesichts der multiplen Krise und der dringenden ökologischen Erfordernisse erkannt und geschützt werden. Sie sind, wie auch Formen der SSE in Wohlfahrtstaaten, potenzielle Elemente eines ökosozialen Gesellschaftsmodells.