ZusammenfassungFragestellung und Hintergrund: Die endoanale Sonographie wird als wenig invasives Verfahren zur Lokalisation von Verletzungen des Sphinkterapparates und in der Dia gnostik von Fisteln und Abszessen eingesetzt. Schallkopfnahe Strukturen haben in der sonographischen Betrachtung des Analkanals wenig Beachtung gefunden, da sie zumeist der klinischen Untersuchung besser zugänglich scheinen und bei der endoanalen Sonographie mit größeren Schallköpfen durch Kompression nur eingeschränkt beurteilbar sind. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die diagnostische Wertigkeit der analen Endosonographie mit einem 7-mm-Schallkopf zu evaluieren.
Patienten und Methodik:In den letzten 4½ Jahren untersuchten die Autoren 47 Patienten mit dem klinischen Verdacht auf Abszess-/Fistelleiden, Fissur oder Raumforderung im analen Kanal. Diese Patienten wurden mit einem 7 mm großen endoanalen Schallkopf und, wenn möglich, mit einem 20 mm großen endoanalen Schallkopf untersucht. Anschließend fand ein Vergleich zwischen klinischem, endosonographischem und intraoperativem Befund statt.Ergebnisse: Laut klinischer Untersuchung hatten 32 von 47 Patienten ein Abszess-und Fistelleiden, zehn eine Analfissur und fünf einen Tumor im analen Kanal. Mittels des endoanalen Ultraschalls mit der 7-mm-Sonde bestätigte sich bei 20 Patienten der Befund, bei 23 Patienten konnte die klinische Diagnose erweitert werden, und bei zwei Patienten ließ sich bei sehr aboralem Befund kein endosonographisches Korrelat finden. Zwei Patienten wiesen intraoperativ einen von Klinik und Sonographie abweichenden Befund auf. Bezogen auf die Genauigkeit der Diagnose zeigten sich für den 7-mm-und den 20-mm-Schallkopf eine Sensitivität von 91,1% versus 29,6% und eine Richtigkeit von 91,5% versus 37,9%.Schlussfolgerung: Die "soft touch"-Sonographie mit der endoanalen 7-mm-Sonde erlaubt eine eindeutigere Zuordnung schallkopfnaher pathologischer Veränderungen und vervollständigt somit die präoperative Diagnostik.