Die endoskopische Injektionstherapie ist eine lange bewährte
und effektive Blutstillungsmaßnahme bei der akuten
gastroduodenalen Ulkusblutung. Als wesentlicher
Blutstillungsmechanismus wird die Tamponadewirkung
der injizierten Substanz gesehen. Die Bedeutung der zusätzlichen
spezifischen Wirkungen der Injektionstherapeutika
ist bisher unklar. Trotz guter initialer Blutstillungsraten
sind auftretende Rezidive gefürchtet, da sie die Prognose
verschlechtern. Als Ursache der Rezidivblutungen wird
insbesondere bei Einsatz von Sklerosierungsmitteln die
durch diese bedingte Gewebeschädigung und/oder eine zu
kurz anhaltende Tamponadewirkung der injizierten Substanz
gesehen. Die erneute Blutungsgefahr wird erst mit
fortschreitender Ulkusheilung reduziert. Da die Ulkusnekrose
selbst zu einer Ausdünnung der Magen- oder Duodenalwand
mit Andauung von Blutgefäßen führt, sollten
Gewebe destruierende oder die Abheilung des Ulkus verzögernde
Blutstillungsmethoden vermieden werden, um
kein Wiederauftreten der Blutung und keine Perforation zu
provozieren. Beim Einsatz von Fibrinkleber zur Injektionstherapie
bei der akuten Ulkusblutung wird wegen der
physiologischen, blutstillenden, die Wundheilung fördernden
und nicht mit einer Gewebedestruktion einhergehenden
Wirkungen des Klebers eine Verbesserung der Rezidivblutungsquote
erwartet. Experimentelle Untersuchungen
können dies belegen. Zur Durchführung der Methode
werden keine kostspieligen Geräte benötigt, die Applikation
der zwei Fibrinkleberkomponenten erfordert jedoch
Übung. Von Endoskopikern, die mit der Methode vertraut
sind, wird über positive Ergebnisse im klinischen Einsatz
berichtet. Die Kosteneffektivität der Methode wurde in
einer klinischen Studie belegt.