Zusammenfassung
Hintergrund
Die vorliegende Arbeit berichtet über die Integration der endoskopischen Ohrchirurgie (EES) in den klinischen Alltag.
Material und Methoden
In einer monozentrischen prospektiven Studie wurde über 10 Monate in geraden Wochen die Endoskopieeinheit zur Ohroperation mit aufgebaut und der Eingriff primär endoskopisch über einen transmeatalen Zugang begonnen. In ungeraden Wochen wurde auf das Endoskop verzichtet. Ausgewertet wurden 60 Eingriffe bei 59 PatientInnen. Vergleichspunkte waren die intraoperative Sicht, die Schnitt-Naht-Zeit, das postoperative Hörergebnis sowie der postoperative otoskopische Befund.
Ergebnisse
Mit Ausnahme des Nervus facialis (p = 0,15 Mann-Whitney-U-Test) zeigte sich eine signifikant verbesserte Visualisierung aller Bereiche des Mittelohrs bei der EES. Die Schnitt-Naht-Zeiten waren im Methodenvergleich ähnlich. Sofern eine bimanuelle Platzierung von Ossikelprothesen notwendig war, verlängerte sich die Schnitt-Naht-Zeit überproportional (MES: 57,18 ± 9,7 min, EES: 76,83 ± 24,99 min; p = 0,019, signifikant da p < 0,05). Statistisch signifikante Änderungen bezogen auf die Hörergebnisse ergeben sich bei Vergleich der EES mit der mikroskopischen Technik nicht. In der Gruppe der EES-Operationen zeigten sich keine postoperativen Komplikationen.
Schlussfolgerung
Die endoskopische Operationstechnik hat sich an einem realen Patientenkollektiv an unserem Standort bewährt.