Die Herstellung von textilbewehrten (TRC) Betonbauteilen, insbesondere durch Preforming, beruht traditionell stark auf iterativen Prozessen und Entscheidungen. Dieser Ansatz ist zwar bei bestimmten etablierten TRC‐Anwendungen effektiv, führt aber zu einem erheblichen Planungsaufwand und birgt das Risiko des Übersehens von technisch oder wirtschaftlich vorteilhafteren Alternativen. In diesem Beitrag wird vorgeschlagen, die Prinzipien der gefalteten tragenden Strukturen als Grundlage für die Produktionslinie von TRC‐Komponenten zu nutzen. Diese neuartige Methodik bedingt sowohl Material‐ als auch Prozessanforderungen und konzentriert sich auf die Verwendung von gefalteten Schalungen und deren Auswirkungen auf die Drapierbarkeit von Bewehrungstextilien. Ausgehend von ersten Erkenntnissen aus dem Bereich der Faltschalung und der Analyse der Drapierbarkeit von textilen Gitterbewehrungen werden die Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen dem Material „Textil“, dem Prozess „Faltschalung“ und dem Produkt „gefaltete tragende TRC‐Strukturen“ aufgezeigt sowie die Herausforderungen dieser Teilgebiete offengelegt. Auf diese Weise soll die Studie die Produktionsplanung rationalisieren, die Abhängigkeit von traditionellen Methoden verringern und Wege für die Einbeziehung innovativer Materialien und Prozesse in die TRC‐Produktion eröffnen. Der Ansatz birgt ein erhebliches Potenzial für die wirtschaftliche Rentabilität von gefalteten tragenden TRC‐Strukturen.