Hochschulen sind eine zentrale Institution zur (Re-)Produktion und Legitimation sozialer Ungleichheiten. Auf Ebene der Studierenden wurden und werden klassenspezifische Ungleichheiten eingehend beforscht, die Wissenschaftskarriere aber ist nur rudimentär untersucht worden. Die verfügbaren Studien deuten indes auf eine Unterrepräsentation von aus niedrigen sozialen Klassen stammenden Wissenschaftler:innen hin und fokussieren die Erklärung der Reproduktion dieser Ungleichheiten. Demgegenüber bezieht sich dieser Beitrag auf einen zentralen Mechanismus sozialer Aufstiegsmobilität. Basierend auf einer vergleichenden Analyse von 27 autobiographisch-narrativen Interviews mit deutschen Universitätsprofessor:innen der Rechts- und Erziehungswissenschaften unterschiedlicher Klassenherkunft wird unter Rückgriff auf Theorien des sozialen Selbst dargestellt, dass die sozialen Beziehungen und Interaktionen mit Anderen höherer Sozialklassen die Selbstbilder und die damit verbundenen biographischen Schemata der sozialen Aufsteiger:innen modifizieren. Dabei kommt den von autoritativen Anderen kommunizierten Erwartungen aufgrund der ihnen zugeschriebenen Sachautorität eine besondere Relevanz zu. Der Aufsatz leistet einen Beitrag zur sozialen Mobilitätsforschung, indem er einen wesentlichen Mechanismus sozialer Aufwärtsmobilität im akademischen Bereich beleuchtet.