Enzyklopädie des Stiftungswesens in mittelalterlichen Gesellschaften

Stiftungen der Gesellschaft

“…Diese bieten systematische Übersichten zu bestimmten Epochen (z.B. für das Mittelalter: Borgolte 2014aBorgolte , 2016aBorgolte , 2017, Ländern (z.B. für Deutschland: Anheier et al 2017a, 2017b, 2017c oder Themen (z.B.…”

“…Sie etablieren Bezüge zwischen dem Willen verstorbener Stifter:innen und gesellschaftlichen Zukunftsprojektionen, Reichtum und Armut, Profit und Gemeinwohl, Partikularinteressen und Weltgestaltung. Die Ursprünge dieser vielfältigen Präsenz -mit Mauss lässt sich auch von einem totalen sozialen Phänomen sprechen (unter Verweis auf Marcel Mauss: Borgolte 2014a: 9) -lassen sich bereits an den Stiftungen des christlichen Mittelalters erkennen (siehe Borgolte 2014aBorgolte , 2016bBorgolte , 2015. In der stratifizierten Gesellschaft und unter dem Primat der Religion, so die erste Beobachtung dieses Kapitels (Kap.…”

“…Juristen unterschieden damals als »Gelehrte oder als Praktiker der Verwaltung vor allem gemeinnützige und familienbegünstigende, widerrufliche und unwiderrufliche, agrarisch radizierte oder auf ›staatlichen‹ Gütern und Finanzquellen gegründete Stiftungen oder bewegliche und unbewegliche Kapitalien« voneinander (ebd.). Offensichtlich machten weniger die Stiftungen einen Unterschied als vielmehr die Frage ihrer rechtspolitischen Behandlung.Eine ähnliche Dominanz externer Beobachtungsschemata zur Einordnung von Stiftungen findet sich auch in retrospektiven Klassifikationen wieder, wenn etwa die Stiftungen der lateinischen Christen nach ihren Zwecken unterschieden werden, namentlich vor allem Gedenkstiftungen, caritative Stiftungen, Kultusstiftungen und Unterrichtsstiftungen(Lohse 2014). Zu erkennen sind Einlassungen der Stiftungen in andere Verwaltungsstrukturen, kaum aber von Stiftungen herbeigeführte organisationale Differenzen.…”