Hintergrund: Ziel ist der Vergleich von hochaltrigen Patientinnen mit einer jüngeren Kontrollgruppe nach Deszensuschirurgie hinsichtlich Komorbidität und Komplikationen. Methode: Im Fallkontrolldesign erfolgte die Analyse konsekutiver Daten nach Deszensuschirurgie ab 80. Lebensjahr und einer Kontrollgruppe mittels Clavien-Dindo-(CD-)Klassifikation chirurgischer Komplikationen, Charlson Comorbidity Index und Cumulative Illness Rating Scale Geriatrics (CIRS-G). Statistik: Studentʼs t-, Fisherʼs Exactund Mann-Whitney U-Tests. Ergebnisse: Es wurden n = 57 vs. n = 60 Operationen erfasst. Bei Hochaltrigen lag häufiger ein Grad-IV-Prolaps vor (p < 0,001), es erfolgte häufiger eine apikale Fixation (p < 0,001), die OP-Zeiten unterschieden sich nicht. Bei Hochaltrigen fanden sich 21% CD-II + III-Komplikationen, in der Kontrollgruppe 6,6 % (p = 0,031). In beiden Gruppen traten keine CD-IV-und-V-Komplikationen auf, die Verweildauer lag bei 5 (± 1) vs. 4,1 (± 0,8; p < 0,001) Tagen, eine stationäre Weiterbetreuung erfolgte häufiger bei hochaltrigen Patientinnen (p < 0,001). Die Komorbidität Hochaltriger unterschied sich von der Kontrollgruppe in der Anzahl (median 2,0 vs. 1,5; p < 0,001), im CIRS-G (4,1 ± 2,2 vs. 2,4 ± 1,7; p < 0,001) und im Charlson-Index (1,6 ± 1,6 vs. 0,5 ± 0,7; p < 0,001). Schlussfolgerungen: Ein Deszensus kann bei hochaltrigen Patientinnen sicher chirurgisch versorgt werden. Komplikationen erreichten in keinem Fall Intensivtherapiepflichtigkeit oder Lebensbedrohlichkeit, führten aber zu einer verlängerten Verweildauer und häufiger zu geriatrischer oder internistischer stationärer Weiterbehandlung.