Erhöhte Leberenzymwerte beim Hund – Ignorieren oder handeln?

Akute Vergiftungen bei Hunden – Falluntersuchung über einen Zeitraum von 5 Jahren

“…Das Ausmaß der Leberenzymerhöhung korreliert jedoch nicht mit dem Schweregrad der Hepatopathie bzw. eine Hepatopathie kann auch ohne vorhandene Leberenzymerhöhung vorliegen [34,35]. Xenobiotische Hepatotoxizität (durch Umweltchemikalien) kann sich in allen Formen der spontanen Lebererkrankungen widerspiegeln und verschiedene morphologische Läsionen hervorrufen.…”

“…Eine erhöhte AST-Aktivität könnte -neben der gleichzeitigen Expression durch Herz-, Skelettmuskelzellen und Erythrozyten -als mitochondriales Enzym auf eine stärkere Leberschädigung hinweisen und prädiktiv für eine Leberzellnekrose sein. Für eine Differenzierung der Erkrankungen ist jedoch eine Leberbiopsie erforderlich [35,36]. Signifikante Erhöhungen bei Xylitol, THC, Metaldehyd, Phenobarbital und Macadamia stehen im Einklang zu bekannten Leberschädigungen [22,[37][38][39][40].…”

“…Das in der vorliegenden Studie überwiegende (82%) cholestatische Muster der Leberenzymaktivitätserhöhungen, welches bei Giftstoffen wie THC, Metaldehyd, Phenobarbital und anderen Medikamenten oder Chemikalien auftrat, weist auf eine gestörte Gallenproduktion oder einen gestörten Gallenfluss hin, wobei eine Cholestase auch intrahepatisch durch eine periportale Entzündungsreaktion infolge hepatokanalikulärer Cholestase oder kanalikulärer Dysfunktion ohne Entzündung und Nekrose, versursacht werden kann 36 . Ebenso können auch intra- oder exogene Kortikosteroide für eine Erhöhung der AP und somit tendenziell für ein cholestatisches Leberenzymaktivitätsmuster verantwortlich sein 35 . Bei einem deutlich geringeren Anteil der Hunde fand sich ein entweder gemischtes (11,6%, u. a. bei Nüssen, Kompost und Kot) oder hepatozelluläres Muster (5,4%).…”