Zusammenfassung
Bullen (n = 54), Färsen (n = 45) und Ochsen (n = 45) der Rasse Deutsches Fleckvieh wurden bei intensiver Energiezufuhr (Maissilage ad libitum und 1,8 kg Kraftfutter) und bei beschränkter Energiezufuhr (Maissilage restriktiv mit 1,0 kg Kraftfutter) bis zu Mastendmassen von 350 kg, 500 kg, 575 kg und 650 kg für Bullen und Ochsen bzw. bis 350 kg, 425 kg und 500 kg für Färsen gemästet. Bei Versuchsbeginn (200 kg) und den jeweiligen Mastendmassen wurden die Tiere geschlachtet und einer Ganzkörperanalyse unterzogen. Aus diesen Daten wurde unter Einbeziehung der Leerkörperzunahmen der tägliche Ansatz von Fett, Protein und Energie innerhalb der einzelnen Mastabschnitte berechnet. Der Erhaltungsbedarf, die Verwertungsfaktoren für den Fett‐, Protein‐ bzw. Energieansatz wurden regressionanalytisch nach zwei Modellen geschätzt.
Bei intensiver Fütterung ging der tägliche Fettansatz bei Bullen im Mastverlauf von 230 g auf etwa 170 g und bei Färsen von 299 g auf etwa 190 g zurück, während bei Ochsen ein im Mastverlauf stetiger Anstieg von 240 g auf 290 g zu erkennen war. Unter restriktiven Fütterungsbedingungen erhöhte sich der tägliche Fettansatz bei Bullen und Färsen im jeweils letzten Mastabschnitt (575–650 kg bzw. 425–500 kg) von vorausgehend etwa 83 g bzw. 147 g auf 202 bzw. 262 g, wogegen bei den Ochsen durchschnittlich 180 g Fett/Tag angesetzt wurden. Der Proteinansatz verringerte sich bei intensiver Fütterung bei den Bullen von 246 g im ersten Mastabschnitt auf durchschnittlich 175 g, bei den Färsen von 167 g auf 78 g und bei den Ochsen von 183 g auf 110 g, wogegen bei restriktiver Fütterung bei den Bullen mit Werten von 182‐148 g/Tag kaum eine Veränderung und bei den Färsen und Ochsen ein ähnlich starker Rückgang des Proteinansatzes von 128 g (Färsen) bzw. 138 g (Ochsen) auf 79 g bzw. 98 g wie bei intensiver Fütterung zu erkennen war. Der tägliche Energieansatz ging bei den Bullen der intensiven Fütterungsstufe von 14,5 MJ auf durchschnittlich 10,7 MJ, bei den Färsen von 15,5 MJ auf 9,2 MJ zurück, wahrend bei den Ochsen der mittlere Enegieansatz über alle Mastabschnitte hinweg 13,4 MJ betrug. Bei restriktiver Fütterung war bei den Bullen und Färsen jeweils im letzten Mastabschnitt, bei den Ochsen im Bereich 350–500 kg ein erhöhter Energieansatz zu erkennen. Mit steigender Mastendmasse ging bei intensiver Fütterung unabhängig vom Geschlecht der tägliche Wasseransatz deutlich zurück. Bei restriktiver Nährstoffzufuhr war bei den Bullen kaum eine Veränderung, bei den Färsen und Ochsen ein Rückgang des Wasseransatzes zu erkennen.
In einem ersten regressionsanalytischen Modell wurde die aufgenommene umsetzbare Energie nach den Variablen Fettansatz, Proteinansatz und den Bedarf für die Erhaltung aufgelöst, wobei sich für den Fettansatz eine Verwertung von 84 % und für den Proteinansatz von 47 % bei einem Erhaltungsbedarf von 640 kJ/kg LM0,75 ergab. In einem weiteren Regressionsmodell, bei dem der tägliche Energieansatz als lineare Funktion der aufgenommenen umsetzbaren Energie dargestellt wurde, konnte ein mit...