Erste Erfahrungen zur endoskopischen Lungenvolumenreduktion mit der FreeFlow Coil #4 – Eine Fallserie mit drei Patienten

Abstract

ZusammenfassungDie Lungenvolumenreduktionstherapie ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung des schwergradigen Lungenemphysems. Bei Patienten mit positiver Kollateralventilation ist die Behandlung mit Nitinol-Coils das einzige Verfahren zur endoskopischen Lungenvolumenreduktion, welches vom Gemeinsamen Bundesausschuss positiv bewertet wurde und welches in Deutschland somit außerhalb von Studien mit gesichertem Reimbursement durchgeführt werden kann. Nachdem die Produktion der initialen Nitinol-Coils nach Übernahme des einzigen Herstellers durch einen Großkonzern für mehrere Jahre gestoppt wurde, ist seit Ende 2022 eine neue Nitinol-Coil, die sog. Coil #4, wieder auf dem europäischen Markt verfügbar. Die Coil #4 besitzt eine andere Form, einen anderen Applikationskatheter und der Implantationsmechanismus unterscheidet sich vom Originalprodukt. Wir schildern unsere ersten Erfahrungen zur endoskopischen Lungenvolumenreduktionstherapie mit der Coil #4 an drei Emphysempatienten. Die Therapie war komplikationslos durchführbar. Bei allen Patienten kam es zu einer relevanten Verbesserung von Lungenfunktionsparametern. Bei zwei von drei Patienten sahen wir eine klinisch relevante Verbesserung der Gehstrecke im 6MWT (6-Minutes Walk Test) und eine Verbesserung der Lebensqualität im SGRQ (St. George Respiratory Questionnaire) und CAT (COPD Assessment Test). Die kleine Fallserie ist nach unserer Einschätzung ein Ausblick auf die potenziellen Möglichkeiten der Coil #4. Bei aller Vorsicht der Bewertung sehen wir Anlass, die Volumenreduktionstherapie mit der Coil #4 unter konstanter Evaluation weiter fortzusetzen bis mehr Daten zur Verfügung stehen.