Manövrieren sich Politiker, die eine moralgeladene Kommunikation verwenden, in eine ethisch problematische Moralfalle? Und kann eine ethische Politikberatung, die von Politikern bei moralisch strittigen Fragen in Anspruch genommen wird, einen Ausweg weisen? . Der Ratschlag des Systemtheoretikers Luhmann besagt, dass die Aufgabe der Ethik darin liegen könnte, dem politischen System gute Gründe dafür zu liefern, wann moralische Kommunikation verwendet werden sollte und wann nicht. In diesem Beitrag werden die systemtheoretischen Überlegungen zur Unterscheidung von Moral und Ethik skizziert, die mit Blick auf die ethische Reflexion ethischer Politikberatung als kritisches Element in Stellung gebracht werden sollen. Es wird das Gefährdungspotenzial moralischer Kommunikation analysiert, das sich im Rahmen der Debatte über die Anwendung der Präimplantationsdiagnostik beobachten lässt. Abschließend wird mit dem "irrenden Gewissen" (Thomas von Aquin) ein komplexer ethischer Theorieansatz diskutiert, der aus der Moralfalle herausführen könnte.