Zusammenfassung:
Gegenstand und Ziel: Darstellung des klinischen Verlaufs und medizinischen Vorgehens bei einer abgemagerten Stute mit verlängerter Tragezeit. Material und Methode: Fallbericht einer 12-jährigen Warmblutstute. Ergebnisse: Die Stute wurde im letzten Drittel der Trächtigkeit von Boxen- in Gruppenhaltung umgestallt und magerte seit dieser Zeit zunehmend ab. Bei der klinischen und labordiagnostischen Untersuchung bestanden mit Ausnahme eines schlechten Ernährungszustandes, eines Unterbauchödems und einer geringgradig erhöhten Plasmabilirubinkonzentration keine Abweichungen vom Physiologischen. Ab dem 390. Tag der Trächtigkeit zeigte die Stute erste Anzeichen der Vorbereitung auf die Geburt. Nach 401 Gestationstagen gebar sie komplikationslos ein gesundes Hengstfohlen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die verlängerte Tragezeit lässt sich in diesem Fall vermutlich auf Stress und verminderte Futteraufnahme durch die veränderten Haltungsbedingungen im letzten Drittel der Trächtigkeit zurückführen.