In der innovationspolitischen Praxis erfolgt die Ausgestaltung von F&E-Fördersystemennicht zuletzt mangels entsprechender ökonomischer Aussagen-regelmäßig ad hoc und daher oft suboptimal. Die vorliegende Arbeit versucht einen (bescheidenen) Beitrag zu leisten, ökonomische Kriterien für eine wohlfahrtssteigernde Gestaltung zu identifizieren und einen Katalog von möglichen forderpolitischen Maßnahmen zu entwerfen. Um Marktversagen (aufgrund positiver Externalitäten, Projektrisiko, unvollkommener Kapitalmärkte) und Systemversagen (wegen Förderrisiko, Mitnahmen, Moral-Hazard) entgegenzuwirken, werden Maßnahmen auf den Ebenen Fördersystem-Organisation, Förderinstrumente, Fördervergabeverfahren untersucht. Zu den Maßnahmen auf systemischer Ebene zählen zur Förderrisiko-Reduktion eine politische Entkoppelung der Fördermittel vom Haushaltsbudget eines Staates sowie eine unabhängige und transparente Evaluierung (zB Stiftungscharakter, politische Weisungsfreiheit der Förderstellen, Double-blind-Verfahren bei der Förderantrags-Evaluierung, öffentliche Verantwortung durch Berichts-Transparenz); zur Vermeidung eines Suchkosten-intensiven Förderdschungels und zur Generierung von Netzwerkeffekten innerhalb von nationalen Forschungsfeldern eine Förderprogramm-Konzentration bei gleichzeitiger Einrichtung eines zentralen komplementären Diversitäts-Fördertopfes. Auf Ebene der F&E-Förderinstrumente werden Ex-ante-und Ex-post-Förderungen einander gegenübergestellt und gezeigt, dass beide relative Vorteile aufweisen (dazu werden die Dimensionen Mitnahmen, Moral-Hazard, positives Risk-Shifting und Effektivität bei der Beseitigung unterschiedlicher Marktversagensgründe untersucht). Die Ex-ante-Anreizkompatibilität auf der Dimension erwarteter Projekt-Gewinn (Selbstselektivität) sowie die Ex-post-Anreizkompatibilität hinsichtlich des Wohlfahrtseffektes (Moral-Hazard) und hinsichtlich der Projekt-Varianz (Anreiz zu positivem Risk-Shifting) werden für reale Förderinstrumente untersucht (Stock-Option-Förderung, entgeltliche Haftungsübernahme, bedingt rückzahlbares Darlehen). Als mitnahmenresistente wohlfahrtsrelevante Selektionskriterien werden Sektorzugehörigkeit, Unternehmensgröße, kooperative Projektdurchführung identifiziert. Abschließend werden die relativen Vorteile einzelner Förderinstrument-Typen einander gegenübergestellt und ein Screening-Prozess vorgeschlagen, um zwischen Typen von Förderanträgen zu unterscheiden (zB zwischen Marktversagen wegen Risikoaversion und Marktversagen wegen positiver Externa/itäten). Drittens werden auf der Ebene des Fördervergabeverfahrens anreizeffiziente Gestaltungsmöglichkeiten analysiert. Es werden etwa Transparenz-förderliche Maßnahmen zur Minimierung von Förderrisiko skizziert. Um Mitnahmen und Moral-Hazard einzugrenzen, werden die Möglichkeiten eines wettbewerblichen Verfahrens, befristeter Fördersperrzeiten (Supergame) und von Bonus-Pönale-Systemen erörtert. Ergänzend wird die Notwendigkeit der Koordination von F&E-Förderpo/itik mit anderen innovationspolitisch relevanten Politikbereichen (Bild...