Zusammenfassung Die Keratomykose beim Pferd ist eine äußerst gravierende und schwierig zu behandelnde Hornhauterkrankung, die nicht selten zum Verlust des Auges führt. Bei jeder stromalen Infiltration nach Hornhautverletzung und lokaler Antibiotika-und/oder Kortisonbehandlung soll eine Pilzkeratitis in Betracht gezogen und ein Hornhautzytologie vorgenommen werden. Absterbende Pilze setzen Toxine frei und verursachen eine massive Uveitis. Daher muss neben der lokalen antimykotischen, auch eine intensive lokale und systemische antiphlogistische Behandlung erfolgen. Um die Pilzbeladung der Kornea zu minimieren, empfiehlt es sich, zunächst ein Debridement oder eine Keratektomie des Infektionsherdes durchzuführen. Sitzen die Pilze tief stromal und besteht eine Perforationsgefahr, muss zusätzlich ein Bindehautlappen in den Hornhautdefekt eingenäht werden. Am Beispiel von 18 Pferden, die in der Zeit von 1991 bis 1999 in unserer Klinik mit einer Keratomykose vorgestellt wurden, werden Symptomatik, Diagnostik sowie Therapiemöglichkeiten aufgezeigt. Equine keratomycosis is a severe disease, difficult to manage and always carrying a grave prognosis. Eyes may be lost due to fungal keratitis. Keratomycosis must be ruled out in every case of stromal keratitis, especially after previous glucocorticoid therapy. Corneal cytology is best suited to identify fungal elements. Degenerating fungi release endotoxins which cause a dramatic exacerbation of the accompanying uveitis. It is therefore mandatory to combine antifungal therapy with topical and systemic nonsteroidal antiinflammatory drugs. To decrease the load of fungi vigorous debridement and/or keratectomy is indicated. Deep stromal mycosis often necessitates conjunctival pedicle grafts or penetrating keratoplasties. The relevant literature is reviewed. Based on 18 cases seen between 1991 and 1999 in our clinic clinical signs, diagnosis and management of equine keratomycosis are discussed.