Hintergrund
Durch eine bundesweite Beurteilung von Durchgangsarzt(D)-Berichten sollte die Dokumentationsqualität im Durchgangsarztverfahren der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) systematisch erfasst werden. Peer-Review-Verfahren sind bewährte Instrumente zur Sicherung der Prozessqualität.
Material und Methoden
Für eingeschlossene D‑Ärzte wurden zufällig 30 D-Berichte mit besonderer Heilbehandlung aus dem Jahr 2017 ausgewählt, anonymisiert und webbasiert von einem zufällig zugeteilten Beurteiler (Peer) mit einer Checkliste bewertet. Diese umfasste 9 Beurteilungskategorien mit dichotomem Antwortformat (Mangel/kein Mangel). Zur Gesamteinschätzung wurde für jeden D‑Bericht eine Gesamtnote („sehr gut“ bis „ungenügend“) vergeben.
Ergebnisse
Insgesamt bewerteten 82 Peers 30.384 D‑Berichte. Jeder dritte D‑Bericht wies keine Mängel auf. Die häufigsten Mängel waren in der Beurteilungskategorie „Angaben zum Unfall“ zu beobachten. Die durchschnittliche Gesamtnote betrug 2,6, wobei es auf der Ebene der evaluierten D‑Ärzte deutliche Qualitätsunterschiede gab (beste: 1,5; schlechteste: 4,1). Alle evaluierten D‑Ärzte erhielten individuelle Qualitätsberichte, in denen die Kernergebnisse beschrieben wurden.
Schlussfolgerung
Das erste bundesweite Peer-Review der DGUV konnte sich als praktikables und valides Qualitätssicherungsverfahren für D‑Berichte bewähren. Die Qualität der Berichte kann allgemein als gut eingeschätzt werden. Die DGUV plant, das Verfahren unter Berücksichtigung weiterer D‑Arzt-Gruppen zu wiederholen.