I n h a l t s i i b e r s i c h t . Es wird ein tfberblick iiber den derzeitigen Stand (Oktober 1986) der experimentellen Anomalonenforschung gegeben. Die verschiedenen MelJmethoden, Kernspuremulsionstechnik, Silberchlorid-, Einkristall-, Plastik-, Cerenkovzahler-und Blasenkammerexperimente werden einander gegeniibergestellt und ihre Ergebnisse verglichen, wobei den AgC1-Detektoren und der SCHOPPERSChen Auswerteapparatur eine besondere Bedeutung fur die zukiinftige Forschung auf diesem Gebiet zuerkannt wird.Dem Computertrend folgend erscheinen diejenigen Methoden, die mit elektronischer Datenauswertung arbeiten, wie Plaistkdetektoren, Cerenkovzahler und der ,,Crystallball"unkritisck bewertetaufgrund ihrer hohen Datenmenge den direkten MeBmethoden, wie Kernspuremulsionen und AgC1-Einkristallen, eindeutig iiberlegen. Ein bislang vorwiegend negatives Resultat dieser elelrtronischen Methoden beziiglich des Anomaloneneffektes, der im ersten Kapitel beschrieben wird, kann in dessen auBerst komplexer Natur bei geringer Ionisationsausbeute liegen. So deuten beispielsweise eine Reihe von Emulsionsmessungen darauf hin, da13 er vonviegend in ,,weiBen" Sternen (Nh = 0) auftritt. Das konnte eventuell erklaren, weshalb diejenigen Emulsionsgruppen, die sehr unempfindliche Emulsionen benutzen, kein positives Ergebnis erbringen konnen. Zu bedenken sind i1.a. die physikalischen Parameter fur den ungeklarten Umstand, daB z. B. dieselbe Emulsionsgruppe den Effekt bei einem Projektil der Energie E einmal sieht, bei einem anderen Projektil derselben Energie jedoch nicht findet. Es erscheint notwendig, systematisch von anderer Seite nach weiteren Charakteristika der Anomalonen zu suchen. Die neue radiochemische Methode scheint ein interessanter VorstoD in diese Richtung zu sein. Es ware wiinschenswert, die Bemiihungen um eine Automatisierung der Emulsionsmethode weiter voranzutreiben, insbesondere Arbeiten zu unterstutzen, die auf diesem Wege bereits geleistet worden sind. Einige Gedanken dazu sind im SchluBkapitel wiedergegeben.Die umfangreiche theoretische Literatur konnte nur kurz gestreift werden, obwohl sie teilweise hochinteressante Ideen liefert.Insgesamt kann dieser Bericht nur den Anspruch eines Zwischenberichtes erheben; er zeigt gerade, d a B die Anomalonenforschung noch ziemlich am Anfang steht. Ann. Physik Leipzig 44 (1987) 3 Abb. 1. Das Forscliungsgebiet hochenergetischer Kern-Kern-StoBe : die Energie E, auf die sich Teilchen beschleunigen lassen, ist gegen die Massenzahl A aufgetragen. Oberhalb der durchgezopnen Linie befidet sich vorniegend unerforschtes Gebiet. Der Uranstrahl in Berkeley, wie die Sauerstoffstrahlen in Brookhaven und am CERK eroffnen neue Moglichkeiten fur die Forschung Zwei Moglichkeiten ? ANOMALON $# fTHEOR1E FEHLT) .,ZUSCHAUER"' q h 7 0 % HADRONISCHE MATERIE '3 6 d 19 a QUARK-GLUON PLASMA (EXP. FEHLT) Abb. 2. Die beiden ?iI6glichkeiten, einen hochenergetischen Kern-Kern-StoB zu interpretieren : 1) Kernmaterie nird derart erhitzt und komprimiert, da5 ein Phasenubergang zu einem Quark-Gluon-Plasma erfo...