Die zufällige Entdeckung des krebshemmenden Wirkstoffs Cisplatin festigte in den 1960er Jahren die Stellung der medizinischen anorganischen Chemie. In der Folge kam es zu einem weitverbreiteten Einsatz lumineszierender Metallkomplexe in der Sensorik, in der biologischen Bildgebung und in organischen Leuchtdioden. Übergangsmetallkomplexe weisen viele Vorteile auf, aufgrund derer sie als Therapeutika und als Lumineszenzsonden für Biomoleküle geeignet sind. Daher ist die Entwicklung neuer lumineszierender Metallkomplexe wünschenswert, die über verschiedene Bindungsmodi mit DNA wechselwirken oder auf alternative Teile der zellulären Maschinerie, z. B. auf Proteine, abzielen, um effektivere Mittel zur Überwachung von Krankheitsverläufen zur Verfügung zu stellen. Hier präsentieren wir aktuelle Beispiele biologisch aktiver lumineszierender Metallkomplexe, die auf ein spezifisches Biomolekül abzielen und dieses sondieren, und diskutieren das Potenzial dieser Verbindungen zur Erforschung und Behandlung menschlicher Erkrankungen.