Zusammenfassung
Beziehende von Leistungen nach SGB II sind gezwungen, sich regelmäßig mit der Behörde Jobcenter und den dort an sie gestellten Anforderungen im Rahmen der sogenannten Aktivierung auseinanderzusetzen. Dieses Aufeinandertreffen von Vermittlungsfachkräften und deren Klient/-innen ist mit unterschiedlichen Erwartungen besetzt und stellt für beide Seiten nicht selten eine konfliktreiche Situation dar. In bisherigen Untersuchungen solcher Beratungs- und Vermittlungsprozesse standen Migrant/-innen als Klient/-innen eher selten im Fokus und auch die Rolle von Ethnizität ist im Vergleich zur Klassenzugehörigkeit noch offen. Der Artikel greift diese Frage auf und bespricht daran beispielhaft den Einsatz eines triangulären Designs, das unterschiedliche Perspektiven und Interviewmethoden kombiniert. Die Analyse gibt deutliche Hinweise darauf, dass Ethnizität und damit verbundene Zuschreibungen durchaus eine wichtige Kategorie darstellt, die in der Untersuchung von Ungleichheiten Berücksichtigung finden muss.