Management am Scheideweg?", "Neue Werte in den Führungsetagen?", "Die Leistungsträger" -die Titel aktueller Tagungen und Publikationen 2 zeigen es an: Nachdem die Gruppe der Manager lange Zeit kaum im Zentrum von (arbeits-, wirtschafts-oder organisations-)soziologischen Debatten stand, steht sie nun in der Folge von Finanz-und Wirtschaftskrise nicht nur in Medien und Öffentlichkeit, sondern auch in der soziologischen Debatte ganz oben auf der Agenda. Auch das hier vorliegende Themenheft widmet sich einem managementsoziologischen Thema. Gefragt wird nach aktuellen Entwicklungen im Management im Kontext von Globalisierungsprozessen.In der Debatte um ökonomische Globalisierung waren es allerdings zunächst die so genannten transnationalen Unternehmen, auf die sich die Forschung konzentrierte. Als "treibende Kräfte" wirtschaftlicher Globalisierung (Altvater/Mahnkopf 1997), als die zentralen Akteure in Prozessen weltwirtschaftlicher Vergesellschaftung (Zündorf 1999), als wichtige Eigenstrukturen von Weltgesellschaft (Stichweh 2001) und als organisatorischer ,Idealtyp' im Umgang mit höchst komplexen und global konstituierten Umwelt-und Wettbewerbsbedingungen (Bartlett/Ghoshal 1990) stehen transnationale Unternehmen im Zentrum unterschiedlicher theoretischer Ansätze in der Globalisierungsdebatte. Hier wird transnationalen Unternehmen als weltwirtschaftlichen Akteuren viel ,zugetraut' -Probleme, Widersprüche und vor allem auch ein mögliches Scheitern der Umsetzung von Transnationalisierungsstrategien blieben in diesen Makroperspektiven allerdings zunächst unterbelichtet. In jüngerer Zeit hat es denn auch eine Reihe von kritischen Anfragen an die Bedingungen der Möglichkeit der Stabilisierung transnationaler Koordinations-und Organisationsformen gegeben (vgl. etwa die Beiträge in Mense-Petermann/Wagner 2006). Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit auch zunehmend auf die Manager transnationaler Unternehmen als zentralen Trägern von Transnationalisierung.Erste ,starke' Thesen zur Globalisierung des Managements stammen aus der amerikanischen Managementforschung. Hier wird der so genannte ,Globalmanager' als neuer, zur globalen Wirtschaft komplementärer Managertypus postuliert. Der ,Globalmanager' repräsentiert den Idealtypus des Managers von transnationalen Unternehmen, der für die Anforderungen sich globalisierender und immer komplexerer Umwelten von global players bestens gerüstet ist (Bartlett/Ghoshal 1990;Kanter 1996). "Die Entwicklung multidimensionaler Management-Perspektiven und -Fähigkeiten erlaubt ihnen, Chancen und Gefahren überall in der Welt zu erkennen und auf Veränderungen rasch und angemessen zu reagieren." (Bartlett/Ghoshal 1990: 222; vgl. auch Bossard/Peterson 2005). Insofern spielt der ,Globalmanager' für die transnationale Koordination von ÖZS 34 (2009) 4:3-12