Die Gewinnung des Pockenschutzimpfstoffes und dessen Prfifung auf Wirksamkeit und Unsch~dlichkeit sind in Deutschland Aufgabe st~atlicher Impfans~alten. Die naeh den Herste]lungsvorschriften angewandten Kontrollen beziiglieh des Keimgehalts schlie~en nur bakterio-]ogische Untersuchungen ein. Nicht ausreichend geprfift wurde bisher, ob auch fiir den Menschen pathogene Virusarten vom Tier in den Impfstoff gelangen kSnnen. Eih~ut-oder Gewebekulturvaccinen fanden bisher aus verschiedenen Grtinden (1) keine allgemeine Verbreitung und der Poekenschutzimpfstoff wird nach wie vor als Dermovaceine yon der Haut infizierter Ks oder Jungrinder gewonnen. Nachdem HSpken und Liess (2) die Ausscheidung yon ECBO-(enteric eytopathogenic bovine orphan-)Viren im Kot yon gesunden Impfk~lbern n~ehgewiesen batten, wurden yon Mayr (3) systematische Untersuchungen zur Frage der Virusverunreinigung yon Pockenimpfstoffen durchgefiihrt. Am Beispiel der kiinstlichen Infektion yon Impfrindern mit ECBO-Viren wurde gezeigt, dal~ bei Anwendung von Impfverb~nden und entsprechenden Reinigungsmal~nahmen vor der Impfstoffernte, eine Verunreinigungsgefahr ffir den Impfstoff nicht gegeben ist. 61 untersuchte Poekenimpfstoffe des In-und Auslandes waren frei yon ECBO-Viren. Rasmussen (4) prfifte kiirzlich die N~ehweismSg]iehkeiten fiir Maul-und Klauenseuchevirus in kfinstlieh verunreinigten Pockenimpfstoffen. has zuverl~ssig erwies sieh die Beimpfung yon Nierenzellkulturen. Die stSrende Vermehrung des Vaceiniavirus wurde dabei auf bioehemisehen Wege verzSgert. Weitere Nachweisversuche yon Fremdviren im Pockenimpfstoff stehen noeh aus. * Die Untersuchungen wurden mit Mitteln des Bundesministeriums f~r Gesundheitswesen durehgef~hrt.